Knapp einen Monat, nachdem der Schriftsteller Clemens Meyer wütend die Zeremonie zur Verleihung des Deutschen Buchpreises verlassen hat, weil Monika Hefters Buch gewann und nicht seins, konkurrieren die beiden Autoren erneut um eine Auszeichnung. Beide sind für den Bayerischen Buchpreis nominiert, der heute in München vergeben werden soll.
Meyers Roman «Die Projektoren» geht ebenso ins Rennen um den Preis wie Hefters Buch «Hey guten Morgen, wie geht es dir?» und «Frauen, die beim Lachen sterben» von Alexandra Stahl. Wer die Auszeichnung bekommt, wird - eine Besonderheit beim Bayerischen Buchpreis - in öffentlicher Jury-Sitzung vor Publikum und vor den nominierten Schriftstellern entschieden.
«Ich habe gerufen, es sei eine Schande für die Literatur»
Nachdem er beim Deutschen Buchpreis leer ausgegangen war, hatte Meyer seinem Ärger darüber im «Spiegel» Luft gemacht. «Ich habe gerufen, es sei eine Schande für die Literatur, dass mein Buch den Preis nicht bekommen hat», sagte er in einem Interview mit dem Magazin. Mit dem Deutschen Buchpreis habe er abgeschlossen: «Ich sage: nie wieder. Mir ist diese nervliche Anspannung zu groß.»
Er nannte auch finanzielle Gründe für seine Wut: «Wenn ich jetzt auf Platz eins der Bestsellerliste wäre, dann hätte ich 100.000 neue Leser und könnte meine Schulden bezahlen. Ich wäre meine finanziellen Sorgen für eine Weile los.» Er müsse derzeit eine Scheidung finanzieren und habe 35.000 Euro Steuerschulden angehäuft, so der Autor.
Bayerischer Buchpreis mit 10.000 Euro dotiert
Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wurde zum 20. Mal verliehen - und auch der Bayerische Buchpreis hat ein gewisses Renommee und ist darüber hinaus noch mit 10.000 Euro dotiert.
Eine Auszeichnung gibt es auch in der Kategorie Sachbuch. Da sind «Ungleich vereint» von Steffen Mau nominiert, «Die Evolution der Gewalt» von Harald Meller, Kai Michel und Carel von Schaik sowie «Zugemüllt» von Oliver Schlaudt.
Der Ehrenpreis geht in diesem Jahr an Krimi-Autorin Donna Leon.
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