Der ehemalige Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, erhält den Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen. Die Auszeichnung soll beim diesjährigen Sudetendeutschen Tag am 18. Mai in Augsburg überreicht werden, wie die Sudetendeutsche Landsmannschaft am Donnerstag mitteilte. Der 69-Jährige wird für seine Verdienste um ein geeintes Europa geehrt.
Er sei ein «herausragender Staatsmann, der luxemburgischer Patriot ist und gleichzeitig keinem Nationalstaat gehört, sondern allen Europäern», begründete der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, die Preisvergabe. Juncker habe maßgeblich an der europäischen Integration mitgewirkt, sei einer der Väter des Binnenmarktes sowie des Euro und habe die EU-Osterweiterung vorangetrieben. Juncker war ab 1995 nahezu zwei Jahrzehnte luxemburgischer Ministerpräsident, die EU-Kommission führte er dann von 2014 bis 2019 als Präsident.
Der Karlspreis ist nach dem mittelalterlichen Kaiser Karl IV. benannt. Die Sudetendeutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben wurden und zu einem großen Teil in Bayern eine neue Heimat fanden, verleihen den Preis seit 1958.
Die Auszeichnung ist für Persönlichkeiten und Einrichtungen aus Politik, Geistesleben oder Wirtschaft gedacht, «die sich besondere Verdienste um die Verständigung und Zusammenarbeit der Völker und Länder Mitteleuropas erworben haben». Zu den bisherigen Preisträgern zählen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der einstige Bundespräsident Karl Carstens (CDU) sowie mehrere bayerische CSU-Ministerpräsidenten.
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