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Zahl der Apotheken in Bayern sinkt - Kritik an Reformplan

Die Zahl der Apotheken in Bayern sinkt. (Symbolbild) / Foto: Stefan Sauer/dpa
Die Zahl der Apotheken in Bayern sinkt. (Symbolbild) / Foto: Stefan Sauer/dpa

Im Bayern gibt es immer weniger Apotheken. Die Pharmazeuten kritisieren die auf Bundesebene geplante Reform: Sie werde die Versorgung weiter verschlechtern, fürchten sie.

Die Landesapothekerkammer warnt angesichts der Berliner Reformpläne vor einem weiteren Rückgang der Zahl der Apotheken. Die bewährte und sichere Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten durch wohnortnahe Apotheken werde in ihren Grundfesten erschüttert, kritisierte die Kammer. 

Bayern habe schon in den vergangenen zehn Jahren mehr als 500 Apotheken verloren, rund hundert davon allein im vergangenen Jahr. Derzeit gebe es noch 2.741 Apotheken, das sei der niedrigste Stand seit 1979 - und die Tendenz sei weiter sinkend. Nun wolle Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ein Apotheken-Reformgesetz auf den Weg bringen, das diese Negativentwicklung rasant beschleunigen würde, so die Kritik. 

«Durch die Zulassung von reinen Arzneimittel-Abgabestellen ohne persönlich anwesende Apothekerin oder Apotheker wird der Begriff "Apotheke" ausgehöhlt», sagte Kammerpräsident Thomas Benkert nach einem Gespräch mit Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und dem Vorsitzenden des Bayerischen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann. 

Es werde eine qualitativ schlechtere Versorgung mit Arzneimitteln etabliert, etwa bei der Beratung von Patienten, die eine große Vielzahl an Arzneimitteln brauchten oder bei der Herstellung individueller Rezepturen, zum Beispiel für Kinder, ebenso bei der Abgabe von stark wirkenden Schmerzmitteln, oftmals für Krebspatienten, sagte Benkert. Hubmann mahnte eine auskömmliche Vergütung für die Versorgung mit verordneten Arzneimitteln an. 

«Videoapotheken ohne anwesende Apotheker können nicht die einzige Idee sein, um auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen», sagte Gerlach. «Dies stellt eine große Gefahr für die sichere wohnortnahe Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln vor allem in den ländlichen Regionen dar.» Sie forderte die Bundesregierung auf, den Gesetzentwurf in Abstimmung mit den Apothekerinnen und Apothekern und den Ländern zu überarbeiten. 

 

 

 

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