Eine langgediente Mitarbeiterin einer Pflegeeinrichtung in Landau an der Isar (Landkreis Dingolfing-Landau) soll über Jahre hinweg insgesamt 3,6 Millionen Euro veruntreut haben. Die Staatsanwaltschaft Landshut hat nach Angaben eines Sprechers ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. «Derzeit werden durch die Kriminalpolizeiinspektion Landshut komplexe Finanzermittlungen durchgeführt», sagte der Sprecher. Nähere Informationen konnte er nicht geben. Unter anderem hatte der Bayerische Rundfunk über den Fall berichtet.
Die Frau sei fristlos entlassen worden, teilte die Stadt Landau mit. «Wir haben in diesem Fall mit einer ausgesprochen hohen kriminellen Energie zu tun», sagte Bürgermeister Matthias Kohlmayer. Nachdem im Juli erste Verdachtsmomente aufgekommen seien, habe man konsequent gehandelt. Den in der Einrichtung lebenden Senioren selbst seien durch die Vorfälle keine Nachteile entstanden, betonte der Bürgermeister. Geschädigter sei ausschließlich die Stiftung, deren Liquidität aber weiter sichergestellt sei.
Die Frau habe sich offenbar Monat für Monat hohe Geldbeträge bei der Bank persönlich auszahlen lassen. Zwar sei ein Vier-Augen-Prinzip eingehalten worden, aber die Kollegen seien gezielt getäuscht worden. Das komplexe Verfahren sei nur möglich gewesen, weil die Frau die Abläufe im Rechnungswesen der Stadt genau kannte. Das Geld sei offenbar auf einem Verwahrgeldkonto zur Vertuschung zwischengebucht worden. Das Konto sei dann am Ende des Jahres geschlossen worden, somit seien die Buchungen in der Bilanz der Seniorenstiftung nie aufgetaucht.
Die Stadt befindet sich mit der Frau in einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung. Sie bestreite die Vorwürfe, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Nach einem ergebnislosen ersten Termin soll das arbeitsgerichtliche Verfahren am 25. März fortgesetzt werden.
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