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Corona-Impfarzt erscheint nicht zum Prozessauftakt

Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

640.000 Euro Schaden soll ein Mediziner mit falschen Abrechnungen verursacht haben. Zum Prozess gegen ihn kam es aber nicht. Die Generalstaatsanwaltschaft reagierte prompt.

Ein wegen Betrugsverdachts angeklagter Corona-Impfarzt ist nicht zum Prozessauftakt erschienen. Die Hauptverhandlung sei ausgesetzt worden, teilte eine Sprecherin des Landgerichts in Nürnberg am Donnerstag mit. Dem Gericht habe der Angeklagte am Morgen telefonisch mitgeteilt, dass er sich bereits seit einiger Zeit in Ägypten befinde.

Die Generalstaatsanwaltschaft habe beantragt, einen Haftbefehl gegen den 38-Jährigen wegen Fluchtgefahr zu erlassen, sagte die Gerichtssprecherin. Die Kammer werde dies nun beraten. Der Mediziner war während der Corona-Pandemie zwischen März 2021 und Dezember 2022 als Impfarzt in verschiedenen Impfzentren in Bayern tätig.

Vorwurf: Vorgetäuschte Leistungen abgerechnet

Die für Betrug und Korruption im Gesundheitswesen zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg wirft dem Mann vor, in der Zeit in 18 Fällen nicht erbrachte Leistungen und Fahrtkosten abgerechnet zu haben. Durch erfundene Einsätze in weit entfernten Impfzentren soll er besonders hohe Fahrtkosten und durch vorgetäuschte Dienste am Wochenende höhere Pauschalen veranschlagt haben. Außerdem soll er bei Impfungen mehr Arbeitsstunden angegeben haben, als er tatsächlich geleistet habe.

Der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern soll dadurch ein Schaden von rund 640.000 Euro entstanden sein. Die falschen Angaben machte der Beschuldigte laut Generalstaatsanwaltschaft über ein Online-Portal, das voll automatisierte Abrechnungen ermöglichte. Deshalb lautet der Vorwurf: Computerbetrug.

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