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Ermittlungen nach Tod von Obdachlosem vor Abschluss

Nach dem Tod des Obdachlosen zeigten viele Einwohner Immenstadts ihre Trauer mit Kerzen und Blumen. (Archivbild) / Foto: Lisa Hild/dpa
Nach dem Tod des Obdachlosen zeigten viele Einwohner Immenstadts ihre Trauer mit Kerzen und Blumen. (Archivbild) / Foto: Lisa Hild/dpa

Ein Jugendlicher schlägt im Allgäu einen Obdachlosen zusammen. Wenig später stirbt der Mann an einer Hirnblutung. Bei einer zentralen Frage warten die Ermittler vier Monate danach noch auf Antworten.

Gut vier Monate nach dem Tod eines Obdachlosen im Allgäu nach dem Angriff eines Jugendlichen stehen die Ermittlungen vor dem Abschluss. Man hoffe, dass dafür bis Anfang September alle nötigen Unterlagen vorliegen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kempten der Deutschen Presse-Agentur. Dann werde darüber entschieden, ob und wenn ja wegen welcher Vorwürfe gegen den 17 Jahre alten Verdächtigen Anklage erhoben wird. Die Kriminalpolizei hat ihren Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft demnach schon übermittelt.

Polizei: Angriff erfolgte offenbar grundlos

Der 17-Jährige sitzt wegen Verdachts auf Totschlag seit seiner Festnahme im Mai in Untersuchungshaft. Er soll den 53 Jahre alten Obdachlosen in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu) offenbar grundlos zusammengeschlagen haben. 

Die Polizei hatte nach dem Angriff zunächst von «augenscheinlich oberflächlichen Verletzungen» am Kopf berichtet. Eine ärztliche Behandlung habe der Mann abgelehnt. Später habe sich der 53-Jährige in den Vorraum einer Bankfiliale zurückgezogen, um dort die Nacht zu verbringen. Dort sei er am frühen Morgen in lebensbedrohlichem Zustand gefunden worden. Später starb er laut Obduktionsergebnis an den Folgen einer Hirnblutung.

Hirnblutung eine Folge der Schläge?

Inwieweit die Hirnblutung wiederum eine direkte Folge der nächtlichen Attacke war, ist weiter unklar. Die Kemptener Staatsanwaltschaft warte diesbezüglich noch auf das Ergebnis einer rechtsmedizinischen Untersuchung, sagte die Sprecherin. Außerdem stünden noch das Ergebnis einer DNA-Untersuchung und ein psychiatrisches Gutachten zum Verdächtigen aus. Der Jugendliche war zwischenzeitlich in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht und in jugendpsychiatrischer Behandlung gewesen.

Der 17-Jährige wurde von der Polizei schon vor dem Angriff als Intensivtäter geführt. Den Ermittlern war der Jugendliche unter anderem wegen Einbruchs, Diebstählen, Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung bekannt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten kurze Zeit nach der Festnahme. Der 17-Jährige soll in der Vergangenheit bereits Beamte mit einem Messer bedroht haben.

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