Wegen falscher Angaben zum ungeklärten Mord an einem Jugendlichen in Unterfranken vor mehr als 30 Jahren hat ein Angeklagter einen Strafbefehl erhalten. Dieser sehe eine Bewährungsstrafe von elf Monaten und eine Geldauflage von 600 Euro vor, teilte ein Sprecher des Amtsgerichts in Aschaffenburg mit.
Der Mann hat dem Gericht zufolge nun zwei Wochen Zeit, Einspruch einzulegen. Das Gericht hatte den Strafbefehl wegen Vortäuschens einer Straftat verhängt, weil der Mann wiederholt nicht zur Verhandlung erschienen war.
Der Mann hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Polizei bei den Ermittlungen zum Mord an dem 16-jährigen Bäckerlehrling Klaus Berninger aus Wörth am Main an der bayerisch-hessischen Landesgrenze in die Irre geführt und umfangreiche Ermittlungen ausgelöst. Demnach hatte er im vergangenen Jahr behauptet, das Verbrechen damals beobachtet zu haben. Die Polizei ermittelte zeitweise wegen Mordverdachts gegen ihn. Inzwischen gehen die Ermittler aber nicht davon aus, dass er an der Tat beteiligt war.
Im Juni 2023 hatte die Polizei über die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... Ungelöst» die Öffentlichkeit um Hinweise zu dem bislang ungeklärten Mord an Klaus Berninger gebeten. Daraufhin soll sich der Angeklagte mit unterdrückter Rufnummer bei der Polizei gemeldet haben.
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