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Falsche Pfleger - Schlag gegen mutmaßliche Diebesbande

Die Tatverdächtigen sollen sich in verschiedenen Einrichtungen in ganz Deutschland als Pfleger ausgegeben und Wertgegenstände und Bargeld gestohlen haben. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Die Tatverdächtigen sollen sich in verschiedenen Einrichtungen in ganz Deutschland als Pfleger ausgegeben und Wertgegenstände und Bargeld gestohlen haben. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Im Juni werden Diebstähle aus einer Pflegeeinrichtung in Oberbayern gemeldet. Dann stellen die Ermittler fest: Das ist nur die Spitze des Eisberges.

Ermittlern ist ein Schlag gegen eine mutmaßliche Diebesbande gelungen, deren Mitglieder sich in verschiedenen Einrichtungen in ganz Deutschland als Pfleger ausgegeben und Wertgegenstände und Bargeld gestohlen haben sollen. Sieben Tatverdächtige wurden festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Traunstein und das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilten.

Die Staatsanwaltschaft und eine extra eingerichtete Ermittlungsgruppe bei der Traunsteiner Kriminalpolizei hatten die Ermittlungen nach einem Diebstahl in einer Pflegeeinrichtung in Grassau (Landkreis Rosenheim) im Juni dieses Jahres aufgenommen und auch die deutschlandweite Federführung inne. 

Bewohner bemerkten Diebstahl nach angeblicher «Visite»

Die Beschuldigten sind dringend verdächtig, sich als Pflegekräfte ausgegeben und so Zugang zu Wohnräumen erschlichen zu haben. Während angebliche Pfleger ihre Opfer in ein Gespräch verwickelten, sollen andere Bandenmitglieder den Wohnraum nach Geld und Wertgegenständen durchsucht haben. «Die Bewohner bemerkten das Fehlen der Gegenstände erst nach der angeblichen "Visite"», hieß es in der Mitteilung. 

Im Zuge der Ermittlungen stießen Polizei und Staatsanwaltschaft auf weitere Fälle im ganzen Bundesgebiet. «Dadurch gelang es den Ermittlern, konkrete Anhaltspunkte für eine organisierte Bandenstruktur und Hinweise auf fortgesetzte Tatausführungen und eine hohe kriminelle Energie unter Ausnutzung der Arg- und Hilflosigkeit der meist betagten Geschädigten zusammenzutragen.»

Koordination aus Nordrhein-Westfalen

Die mutmaßliche Bande soll die Taten mit ständig wechselnden Fahrzeugen und wechselnden Besetzungen aus Nordrhein-Westfalen heraus koordiniert haben. Fünf Tatverdächtige - drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 31 und 34 Jahren - wurden auf der Durchreise in Baden-Württemberg festgenommen. Ein ebenfalls verdächtiges Ehepaar - ein 38 Jahre alter Mann und seine 39 Jahre alte Frau - ging den Ermittlern einige Tage später ins Netz. 

Im Zuge der Ermittlungen wurden in mehreren Pfandleihhäusern im Großraum Duisburg Goldschmuck, Diamantringe, Goldbarren und andere Gegenstände «in beachtlichem Umfang» sichergestellt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. 

Die sieben Verdächtigen befinden sich den Angaben zufolge in verschiedenen Gefängnissen in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen des dringenden Verdachts des schweren Bandendiebstahls in zahlreichen Fällen.

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