Der Prozess um den Tod der Studentin Hanna aus Aschau im Chiemgau zieht sich weiter hin. Das Landgericht Traunstein wolle voraussichtlich mindestens zwei weitere Termine festsetzen, teilte eine Gerichtssprecherin am Donnerstagabend nach der Verhandlung mit. Neben dem bereits festgesetzten 5. März soll nun auch am 12. März verhandelt werden, ein weiterer Termin sei noch in der Abstimmung.
In der Verhandlung ging es am Donnerstagnachmittag unter anderem um die Ergebnisse einer Auswertung von DNA-Spuren. Drei Beweisanträge der Verteidigung seien zurückgewiesen worden, sagte die Gerichtssprecherin weiter. Sechs Anträge seien aber noch offen. Noch einmal habe das Gericht zudem eine Frist für weitere Beweisanträge bis 5. März eingeräumt. Ob weitere Verhandlungstermine gebraucht würden, sei auch abhängig davon, ob hier noch Anträge gestellt würden.
Das Verfahren hatte sich nicht zuletzt wegen eines Befangenheitsantrags der Verteidigung gegen das Gericht verzögert. Eine Vertretungskammer hatte den Antrag jedoch diese Woche als unbegründet zurückgewiesen.
Hanna hatte in der Nacht zum 3. Oktober 2022 in dem Club «Eiskeller» in Aschau im Chiemgau gefeiert und sich frühmorgens auf den Weg nach Hause gemacht - dort kam sie nie an. Stunden später wurde sie tot im Fluss Prien entdeckt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der angeklagte 22-jährige Hanna auf ihrem Heimweg aus sexuellen Motiven überfallen, auf den Kopf geschlagen und verletzt in den Bärbach geworfen hat, der in die Prien mündet. Laut Obduktion ertrank die Studentin. Die Verteidigung schließt auch einen Unfall nicht aus.
Der Angeklagte hat im Prozess zu den Vorwürfen geschwiegen. Zuvor hatte er bei einem psychiatrischen Sachverständigen und bei einer Psychologin die Vorwürfe bestritten.
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