Die Kripo Nürnberg und die bayerische Zentralstelle Cybercrime melden einen Erfolg im Kampf gegen die organisierte Internet-Kriminalität. Den fünf Tatverdächtigen werden zahlreiche Fälle von Betrug im Netz vorgeworfen, dabei dürfte ein Millionenschaden entstanden sein. Die Männer sitzen in Untersuchungshaft.
Laut Mitteilung der Kripo und der Zentralstelle werden sie verdächtigt, sich über Phishing-Mails Daten beschafft zu haben, um Zugang zu Händlerkonten eines großen Online-Versandhandels zu bekommen. Dort boten sie dann von November 2022 bis Oktober 2024 Waren wie TV-Geräte oder Spielekonsolen an.
Beute mit betrügerischen Immobilien-Anzeigen
Den Ermittlungen zufolge sollen Kunden Bestellungen im Gesamtwert von rund 110 Millionen Euro gemacht haben. Sie sollten per Vorkasse das Geld überweisen - die Ware wurde aber nie ausgeliefert. Bislang seien 381 Geschädigte namentlich ermittelt, die rund 192.000 Euro bezahlt hätten, ohne Waren bekommen zu haben. Die Ermittlungen zu weiteren Geschädigten dauerten an, hieß es.
Auch mit betrügerischen Immobilien-Anzeigen sollen die mutmaßlichen Täter Beute gemacht haben: Mit gefakten Inseraten sollen sie versucht haben, Mietkaution in Vorkasse zu bekommen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gibt es mindestens sieben Geschädigte, die rund 17.000 Euro bezahlt hatten.
Mitte Dezember durchsuchten bayerische Kräfte gemeinsam mit Vertretern rumänischer und österreichischer Behörden 13 Objekte in Tirol, im Raum Regensburg und in Rumänien. Dabei wurden auch die Haftbefehle vollstreckt.
Die Ermittlungen gehen jedoch weiter: Wie ein Sprecher der Zentralstelle Cybercrime mitteilte, gilt es nun, die Bandenstrukturen hinter den Taten weiter aufzuklären und mögliche Mittäter zu identifizieren.
Die Zentralstelle Cybercrime, angesiedelt bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, ist die bayerische Spezial-Staatsanwaltschaft für Kriminalität im Netz.
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