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Polizisten brutal misshandelt: Bestreitet Tötungsabsicht

«Strafjustizzentrum» steht am Eingangsbereich zum Landgericht auf einer Scheibe. / Foto: Daniel Karmann/dpa
«Strafjustizzentrum» steht am Eingangsbereich zum Landgericht auf einer Scheibe. / Foto: Daniel Karmann/dpa

Bei einer Polizeikontrolle in Unterfranken eskaliert die Situation plötzlich. Zum Schluss ist ein Polizist schwer verletzt, der mutmaßliche Angreifer angeschossen. Nun steht der Mann vor Gericht.

Mehr als fünf Monate nach einer beinahe tödlichen Attacke auf einen Polizisten in Unterfranken kann sich ein deswegen angeklagter Mann angeblich nicht so recht an eine Auseinandersetzung mit dem Opfer erinnern. «Ich entschuldige mich bei dem Polizisten», ließ der 24-Jährige allerdings zum Prozessauftakt am Dienstag von seinen Verteidigern erklären.

Der junge Mann steht wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Würzburg. Er soll sich im Januar einer Polizeikontrolle in Ochsenfurt (Landkreis Würzburg) widersetzt und im Zuge seiner Flucht den Beamten massiv verprügelt haben - auch als dieser bereits bewusstlos war. Zudem soll er mit der Dienstwaffe des Polizisten versucht haben, sein Opfer zu erschießen.

Der Angeklagte war nach Erkenntnis der Staatsanwaltschaft am 20. Januar mit einem Auto unterwegs, dessen Kennzeichen nicht zugelassen waren. In Ochsenfurt hatte das Fahrzeug einen technischen Defekt. Zufällig vorbeikommende Polizisten halfen, das Auto auf einen Parkplatz zu schieben. Als klar wurde, dass die Kennzeichen gestohlen waren und der Angeklagte sich nicht ausweisen konnte, sollte der Mann vorläufig festgenommen werden. Daraufhin flüchtete er.

Als das Opfer schließlich den Verdächtigen fasste, schnappte sich dieser laut Anklage bei einem Gerangel die Dienstwaffe des Polizisten. Dem Beamten gelang es jedoch, das Magazin aus der Waffe zu lösen, sodass es zu Boden fiel. Der mutmaßliche Angreifer bemerkte dies wohl nicht. Während des Kampfes löste sich ein Schuss aus der Waffe - ein Projektil hatte noch im Lauf gesteckt. Verletzt wurde zunächst niemand.

Der Angeklagte ging laut Staatsanwaltschaft nun davon aus, dass die Pistole noch geladen war. Er soll daraufhin die Waffe auf den Polizisten gerichtet und abgedrückt haben. Die Aktion blieb allerdings wirkungslos. Sodann soll der 24-Jährige auf sein Opfer eingeschlagen haben, teils mit der Waffe und einem Funkgerät. Auch soll der Mann mehrfach mit voller Wucht gegen den Kopf des regungslos am Boden liegenden Beamten getreten haben. Anschließend flüchtete er.

Als der Polizist wieder zu Bewusstsein kam, lud er den Ermittlungen zufolge seine Waffe und folgte dem Verdächtigen. Das schwer verletzte Opfer schoss dem Mann schließlich ins rechte Bein und stoppte ihn so.

Der Prozess soll am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden.

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