Am Landgericht Traunstein neigt sich der Prozess um eine Schleuserfahrt mit sieben getöteten Migranten dem Ende zu. Am Dienstag (9.00 Uhr) werden die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung erwartet - und danach dann auch das Urteil.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn weitgehend eingeräumt. Er habe nicht gewollt, dass jemand zu Schaden komme, geschweige denn getötet werde, ließ der 25-Jährige über seinen Anwalt vor dem Landgericht Traunstein erklären.
Der im syrischen Damaskus geborene Mann, der zuletzt in Österreich lebte, soll im Oktober vergangenen Jahres mit 22 Migranten aus der Türkei und aus Syrien in einem Kleinbus auf dem Weg von Österreich nach Bayern gewesen sein.
Mit Tempo 150 in die Leitplanken
Auf der Flucht krachte der Wagen mit Tempo 150 in die Leitplanken. Der Wagen überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen - sieben der Migranten starben, darunter ein sechsjähriges Kind.
Die Anklage wirft dem 25-jährigen Mann neben dem Einschleusen von Ausländern und anderen Tatbeständen siebenfachen Mord und 15-fachten versuchten Mord vor.
Der Angeklagte habe billigend in Kauf genommen, dass die ungesicherten Insassen im Falle eines Unfalls lebensgefährliche Verletzungen erleiden könnten, sagte Staatsanwalt Markus Andrä. Der Mann sei mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn Richtung München gerast. An der Ausfahrt Waldkraiburg verlor er die Kontrolle über den Wagen.
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