Die Polizei hat im Kampf gegen Kinderpornografie in Oberbayern insgesamt elf Wohnungen durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, stehen neun Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 18 und 66 Jahren im Verdacht, kinderpornografische Inhalte besessen oder verbreitet zu haben. Ob ein Zusammenhang zwischen den Beschuldigten besteht, war laut einem Polizeisprecher noch unklar.
Bei den Durchsuchungen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn stellten die Beamten am Donnerstag unter anderem Handys, Laptops und andere elektronische Geräte sicher. IT-Forensiker werten die Beweismittel nun aus.
Im vergangenen Jahr wurden den Angaben nach im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd 697 Fälle von Verbreitung pornografischer Inhalte registriert. In der Zahl sind laut dem Sprecher auch Delikte im Zusammenhang mit Kinderpornografie enthalten. 2022 waren es 721 Fälle. Trotz dieses leichten Rückgangs war dies laut Polizei immer noch «ein viel zu hoher Wert». In den Jahren zuvor sei die Zahl der registrierten Taten aus diesem Deliktsbereich immer weiter gestiegen, sagte der Sprecher.
Die meisten Hinweise zu Dateien mit kinderpornografischen Inhalten stammen von einer Organisation aus den USA, dem «Nationalen Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC)». Das NCMEC meldet weltweit strafbare, insbesondere kinderpornografische Inhalte aus dem Internet. Straftaten mit Bezug zu Deutschland gibt die Organisation ans Bundeskriminalamt (BKA), welches dann die lokalen Ermittlungsbehörden informiert. Ob die aktuellen Ermittlungen auch durch Hinweise des NCMEC angestoßen wurden, konnte der Sprecher nicht sagen.
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