Das Bayerische Oberste Landesgericht will im November die Wirecard-Musterklage ehemaliger Aktionäre des Konzerns gegen den früheren Vorstandschef Markus Braun und zehn weitere Beklagte verhandeln. Termin ist der 22. November, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte.
Der Kollaps des Wirecard-Konzerns im Sommer 2020 hatte neben dem Strafverfahren hunderte von Zivilklagen zur Folge. Bei einem Großteil dieser Klagen handelt es sich um Schadenersatzklagen früherer Wirecard-Aktionäre und -Anleger gegen den seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft sitzenden Braun und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die die mutmaßlich falschen Wirecard-Bilanzen testiert hatte. Das Musterverfahren dient dazu, nicht hunderte Klagen einzeln verhandeln zu müssen, es läuft getrennt neben dem im Dezember 2022 eröffneten Wirecard-Strafprozess, in dem der aus Österreich stammende Braun der Hauptangeklagte ist.
Bei der mündlichen Verhandlung des Musterverfahrens wird es unter anderem darum gehen, inwieweit die Ziele aus dem Klageantrag des Musterklägers überhaupt zulässig sind, vor allem die Forderungen gegen EY.
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