Ein lange verschollenes Bilderbuch des Malers Otto Dix (1891-1969) ist in München für 368.300 Euro versteigert worden. Wer den Zuschlag erhielt, teilte das Auktionshaus Ketterer Kunst nicht mit. Der Schätzpreis lag im Bereich zwischen 250.000 und 350.000 Euro.
Das Werk mit 14 großformatigen Aquarellen sei eine fantastische Zusammenstellung aus Historie, Märchen und biblischen Themen, beschrieb das Auktionshaus das Dix-Bilderbuch. Der Künstler habe das Buch um 1925 angefertigt, zum fünften Geburtstag von Hana, der Tochter seiner Ehefrau Martha aus deren erster Ehe. Lange war die Existenz des Werkes unbekannt. Erst 2016 nach dem Tod Hanas sei es in deren Nachlass entdeckt worden.
Dix gilt als Vertreter der Neuen Sachlichkeit, wurde aber auch vom Expressionismus und vom Dadaismus beeinflusst. Die Nationalsozialisten diffamierten seine Kunst als entartet. Als eines seiner wichtigsten Werke gilt «Der Krieg» über die Schrecken des Ersten Weltkrieges, das neben einem monumentalen dreiteiligen Gemälde auch eine Grafik-Mappe mit mehr als 50 Blättern umfasst. Dix wirkte in Dresden, Düsseldorf und Berlin. 1936 zog er an den Bodensee. Er starb 1969.
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