Die Feldherrnhalle in der Münchner Innenstadt wird für rund 12,2 Millionen Euro von Grund auf saniert. Am Odeonsplatz zwischen Theatinerkirche und Residenz gelegen, ist die Feldherrnhalle ein beliebter Treffpunkt – sowohl von Einheimischen als auch von Gästen aus aller Welt.
Ursprünglich hätte die Sanierung dieses Jahr schon fertig sein sollen. Doch das Projekt verzögerte sich wegen der Corona-Pandemie und unvorhergesehenen Extra-Aufwands, sodass erst am Mittwoch die Arbeiten offiziell begannen. Dauern sollen sie laut bayerischem Heimatministerium etwa drei Jahre.
Unter anderem müssen sämtliche Natursteinoberflächen instand gesetzt und die umlaufende Balustrade statisch gesichert werden. Auch die drei Großbronzen in der Halle und die markanten Löwen aus Naturstein an der Zugangstreppe sollen restauriert werden. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage angebracht werden.
Gebaut im Auftrag des Königs, als Kultort inszeniert von Hitler
Heimatminister Albert Füracker (CSU) nannte die Feldherrnhalle «ein herausgehobenes Baukunstwerk», sie sei «ein Ort der Reflexion über die Geschichte Deutschlands sowie ein wichtiger und wertvoller Teil unserer Erinnerungskultur».
Die Feldherrnhalle, deren architektonisches Vorbild die «Loggia dei Lanzi» in Florenz ist, wurde 1841 bis 1844 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern errichtet. Mit dem Bau wollte Ludwig I. der bayerischen Armee und ihren Feldherren ein Denkmal setzen.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Halle als Kultort inszeniert. Hier war am 9. November 1923 ein Zug von Putschisten, unter ihnen Adolf Hitler, auf dem Weg zum Kriegsministerium von der Landpolizei aufgehalten worden.
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