Der Miltenberger Landrat Jens Marco Scherf will sich 2026 nicht mehr zur Wahl stellen. Der Grünen-Politiker führt in einem offenen Brief auf der Internetseite des Landratsamtes gesundheitliche Gründe an. Die Entscheidung aufgrund einer Migräneerkrankung sei ihm sehr schwergefallen.
Er werde jetzt seine Kräfte bündeln, um bis zum 30. April 2026 die bestmögliche Arbeit für den Landkreis Miltenberg zu leisten, wird Scherf in einer Mitteilung des Landkreises zitiert. Aus dem dann anstehenden Wahlkampf will sich Scherf heraushalten. Seine Kraft wolle er darauf verwenden, das Landratsamt in den kommenden 20 Monaten gut zu führen, wichtige Projekte anzuschieben und eine ordentliche Amtsübergabe zu ermöglichen. Nach dem Ende seiner Amtszeit plant Scherf den Angaben zufolge eine mehrmonatige Auszeit, um sich dann beruflich neu zu orientieren.
Der Grünen-Politiker war 2014 erstmals zum Landrat von Miltenberg in Unterfranken gewählt worden.
Die Grünen-Landesvorsitzende Eva Lettenbauer bedauerte die Ankündigung. Sie habe höchsten Respekt vor der Entscheidung. Klar sei, dass Gesundheit immer vorgeht. «Ich bin stolz auf unseren derzeit einzigen grünen Landrat im Freistaat», teilte sie mit. Scherf sei ein nahbarer Kommunalpolitiker und habe seit 2014 eindrucksvoll bewiesen, dass die Grünen regieren und gestalten könnten.
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