Gut neun Monate nach der Entführung eines Mannes aus dem unterfränkischen Karlstadt hat die Staatsanwaltschaft Würzburg drei Verdächtige angeklagt. Ihnen werde erpresserischer Menschenraub, versuchte räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Behörde Medienberichte bestätigte. Die drei Georgier seien 31, 33 und nochmals 33 Jahre alt. Zwei von ihnen wohnten zuletzt in Deutschland - im thüringischen Sömmerda und im hessischen Kassel. Die Verdächtigen hätten sich zu den Tatvorwürfen bisher nicht eingelassen. Die Tathintergründe seien ungeklärt.
Ein Autofahrer hatte Mitte November 2023 beobachtet, wie das damals 33 Jahre alte mutmaßliche Opfer in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) in einen hellen Kleintransporter gezogen wurde - gegen seinen Willen. Nach viereinhalb Tagen wurde der Syrer in Baden-Württemberg freigelassen. Der Mann sei tagelang körperlich misshandelt worden, teilten die Ermittler mit.
Nach bisherigen Erkenntnissen war das Opfer in einer Wohnung in Kassel festgehalten worden. Im Zuge der Ermittlungen fand die Polizei zuletzt aber auch Hinweise darauf, dass der Mann während der Entführung auch in Meckesheim (Rhein-Neckar-Kreis) festgehalten wurde - nicht weit entfernt von dem Ort, an dem das Opfer später freigelassen wurde.
Das Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
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