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Verletzungen und Zwischenfälle - Bayern startet ins neue Jahr

Das Münchner Feuerwerk.  / Foto: Sven Hoppe/dpa
Das Münchner Feuerwerk. / Foto: Sven Hoppe/dpa

Polizei und Rettungskräfte hatten in der Landeshauptstadt München viel zu tun in der Silvesternacht. Auf einer Brücke attackierten Menschen Einsatzkräfte der Polizei.

Bayern hat das neue Jahr begrüßt - mit Feuerwerken und ausgelassenen Feiern bei Minusgraden. Doch nicht überall blieb es friedlich und fröhlich. Die Feuerwehr München berichtete von drei Vorfällen mit Feuerwerkskörpern, bei denen Kinder schwer verletzt wurden: Ein Zweijähriger und ein Elfjähriger erlitten demnach Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht. 

Ein 14-Jähriger habe sich Teile der Hand mit einem Böller weggesprengt. Die drei Verletzten wurden in Kliniken gebracht. Die Vorfälle ereigneten sich unabhängig voneinander. Details waren zunächst nicht bekannt.

In Kissing (Landkreis Aichach-Friedberg) starb ein Mann beim Löschen seines brennenden Carports. Das Feuer sei nachts vermutlich durch Feuerwerk verursacht worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Der 70-Jährige versuchte demnach, die Flammen zu löschen. Dabei erlitt er einen Kreislaufzusammenbruch und starb noch vor Ort. 

Schwere Verletzungen durch Böller und Feuerwerks-Batterien

Im Landkreis Traunstein wurde ein 39-Jähriger beim Zünden einer Feuerwerks-Batterie schwer verletzt. Teile der Sprengladung trafen laut Polizei sein Gesicht. Er wurde mit schwersten Gesichts- und Augenverletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Er werde vermutlich gravierende Folgeschäden davontragen, hieß es. 

In Salzweg (Landkreis Passau) explodierte ein Böller in der Hand eines 18-Jährigen, wie die Polizei mitteilte. Er erlitt demnach Brandwunden und eine Augenverletzung. In Weiden in der Oberpfalz verpuffte eine gezündete Feuerwerks-Batterie. Eine 28-Jährige und ein 35-Jähriger wurden dabei ebenfalls an den Augen verletzt, wie es hieß. In Dettelbach (Landkreis Kitzingen) explodierte in den Händen eines 42-Jährigen ein Feuerwerkskörper, wie das Bayerische Rote Kreuz mitteilte. Er habe Brandverletzungen im Gesicht, am Oberkörper und an den Händen davongetragen. 

Festnahmen in München

Bei Randale auf der Wittelsbacherbrücke in München wurden fünf Polizeibeamte verletzt. Es kam zu mehreren Festnahmen, wie die Polizei mitteilte: Es seien Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch, auf versuchte gefährliche Körperverletzung und wegen tätlicher Angriffe auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden. 

Rund 300 Menschen hatten sich nach Polizeiangaben auf der Brücke versammelt. Die Gruppe kam nach ersten Erkenntnissen aus dem linken Spektrum. Silvesterböller und Glasflaschen sollen gezielt auf Polizeikräfte geworfen worden sein. Man habe die Lage jedoch schnell unter Kontrolle bringen können, hieß es weiter. 

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte die Vorgehensweise der Polizei: «Insgesamt ist das Sicherheitskonzept der Münchner Polizei unter anderem beim Einsatz auf der Wittelsbacherbrücke aufgegangen. Die Maßnahmen haben sofort gegriffen, die Polizei konnte die Lage mit einem sehr schnellen und massiven Kräfteeinsatz rasch bereinigen», teilte Herrmann mit. 

Ansonsten sei die Silvesternacht weitgehend friedlich verlaufen, bilanzierte Herrmann. «Die allermeisten Bayern sind friedlich und fröhlich ins neue Jahr gerutscht.»

710 Polizei-Einsätze in München

Die Polizei registrierte mehr als 710 Einsätze in der Landeshauptstadt, für die Feuerwehr waren es 190 Einsätze. Den ersten großen Brandeinsatz der Nacht hatte die Münchner Feuerwehr gegen 22.00 Uhr: In einem Hochhaus sei es durch eine Feuerwerksrakete zu einem Balkonbrand gekommen, dabei sei durch die Hitze die Fensterscheibe geplatzt und das Feuer habe auf die Wohnung übergegriffen. Zudem hätten die Flammen weitere Balkone erfasst. Verletzt wurde niemand. Vor einem Jahr hatte die Feuerwehr mit 209 etwas mehr Einsätze.

6.000 Menschen feierten auf dem Marienplatz 

Auf dem Marienplatz und den angrenzenden Straßen versammelten sich nach Schätzungen der Polizei um Mitternacht rund 6.000 Menschen. Dort galt ein Feuerwerksverbot. Am Friedensengel und den angrenzenden Parkanlagen feierten rund 3.000 Menschen.

In der Nürnberger Innenstadt habe die Polizei eine hohe Präsenz gezeigt - auch, um sicherzugehen, dass die Feuerwerksverbots-Zonen eingehalten würden, teilten die Beamten mit. Trotz zahlreicher Besucher etwa im Bereich der Burg oder der Lorenzkirche sei es weitgehend ruhig geblieben.

Das Polizeipräsidium Mittelfranken hatte in der Silvesternacht 604 Einsätze zu bewältigen - das waren rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr.

Fenster in Seniorenheim zersprangen

In einem Seniorenheim in Ebersberg zersprangen mehrere Fenster durch Hitzeentwicklung - zuvor war ein Mülltonnenhaus an dem Heim in Brand geraten. Drei Bewohner sowie drei Ersthelfer kamen laut Polizei wegen Rauchvergiftungen ins Krankenhaus. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Heimes konnten trotz des Brandes und der Schäden im Gebäude wohnen bleiben. Die Brandursache war den Angaben zufolge zunächst unklar.

In Wallgau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurde nach Polizeiangaben mehrfach mit Silvester-Raketen auf ein Nachbarhaus geschossen. Dabei habe ein Mann einen Gehörverlust erlitten. Die Ermittlungen dauern an. 

In Piding (Landkreis Berchtesgadener Land) brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses aus - vermuteter Schaden: 200.000 Euro. Ein 64 Jahre alter Mann und ein drei Jahre altes Mädchen kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus. Ob ein Feuerwerkskörper verantwortlich für den Brand war, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Es werde ermittelt.

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