Uli Hoeneß hat gegen die Aufblähung des Fußball-Kalenders gepoltert. «Es kann nicht so weitergehen, diese Anhäufung von Wettbewerben muss gestoppt werden. Vernünftige in diesem Geschäft, und zwar bei vielen großen Vereinen, denken ähnlich. Irgendwann ist genug», sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern München bei einem Sponsorentermin mit der Molkerei Ehrmann in Rottach-Egern und bezog sich unter anderem auf ein Essen mit Vertretern von Champions-League-Gewinner Real Madrid.
«Was da einige Funktionäre bei UEFA oder FIFA vorhaben, ist Wahnsinn. Das führt nicht dazu, dass der Sport besser wird, sondern schlechter, dass die Spieler noch mehr verletzt sind, weniger leistungsfähig sind, und am Ende wird auch das Interesse nachlassen. Wenn du jeden dritten Tag Highlights hast, interessiert es dich nicht mehr», äußerte Hoeneß. «Wir werden alles tun, um diese Explosion an Wettbewerben einzudämmen und nicht weiter zu pushen.»
Womöglich ein Fall für die EU-Kommission
Die FIFA widersprach der Kritik der steigenden Belastung für die einzelnen Spieler zuletzt und berief sich dabei auf eine Studie aus der Schweiz, laut der die Spielminuten für die Profis in den vergangenen Jahren nicht gestiegen sei. Die Ligenvereinigung European Leagues und die Spielergewerkschaft Fifpro hatten angekündigt, wegen der Gestaltung des Kalenders die EU-Kommission in Brüssel anzurufen.
In dieser Saison wird zum Beispiel das Teilnehmerfeld der Champions League um vier Teams auf 36 Mannschaften aufgestockt. Es finden damit mehr Partien statt, die Einnahmen für die UEFA steigen. Außerdem wird die neue Club-WM 2025 erstmals mit sogar 32 Teams und insgesamt 63 Partien in den USA ausgetragen.
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