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Hoeneß über Wirtz-Transfer: Macht liegt bei Bayer Leverkusen

Spricht Klartext zu aktuellen Themen rund um seinen FC Bayern: Uli Hoeneß. / Foto: Ulrich Gamel/Bildagentur kolbert-press/dpa
Spricht Klartext zu aktuellen Themen rund um seinen FC Bayern: Uli Hoeneß. / Foto: Ulrich Gamel/Bildagentur kolbert-press/dpa

Uli Hoeneß hat immer viel zu sagen, wenn er Gast in einer TV-Sendung ist. Im BR redet der Ehrenpräsident des FC Bayern über seinen Wunschspieler, seinen Müller-Wunsch und auch über Geld.

Vereinslegende Uli Hoeneß hat sich vor dem Champions-League-Rückspiel des FC Bayern bei Inter Mailand über das geschrumpfte Festgeldkonto der Münchner und einen möglichen Transfer seines persönlichen Wunschspielers Florian Wirtz geäußert. In der BR-Sendung «Blickpunkt Sport» sprach der 73-jährige Ehrenpräsident am Sonntagabend ausführlich über zahlreiche Themen rund um den Fußball-Rekordmeister - dabei ging es auch um Thomas Müllers Zukunft sowie die Aussichten im Champions-League-Viertelfinale an diesem Mittwoch (21.00 Uhr) und im Titelduell der Bundesliga mit Bayer Leverkusen.

Hoeneß über eine Wirtz-Verpflichtung:

«Es wird über 150 Millionen Euro Ablöse gesprochen. Das ist doch unseriös. Alle sollten mal abwarten, bis eine Entscheidung getroffen wird, ob der Spieler den Verein verlassen will oder verlassen kann. Dann bin ich bereit, mich dazu zu äußern. Aber solange ist das alles Hokuspokus.

(...) Die Eltern von Florian Wirtz waren vor über einem Jahr am Tegernsee. Da ging es gar nicht um einen Wechsel. (...) Und die Leute, die so einen Schmarrn erzählen, müssen wissen, dass die Macht im Moment total bei Bayer Leverkusen steht. Sie haben noch einen Vertrag für zwei Jahre. Und wenn Leverkusen sagt, wir geben Wirtz nicht her, dann können wir uns auf den Kopf stellen. Jetzt so zu tun, als wenn diese Geschichte eingetütet wäre, finde ich total unseriös. 

(...) Wenn Florian Wirtz irgendwann sagen sollte, ich möchte Bayer Leverkusen verlassen, dann kann man sich mit dem Thema beschäftigen. Oder wenn Leverkusen ein Signal gibt, dass sie den Spieler gegebenenfalls hergeben - was ich auch nicht sehe.»

Über das knapp gewordene Geld beim Bundesliga-Krösus: 

«Wenn ich sage, unser Festgeldkonto ist nicht mehr so groß, wie es war, dann haben wieder welche geschrieben: "Der FC Bayern ist pleite." Der FC Bayern ist pumperlgsund (kerngesund). Aber es ist nicht mehr so wie früher, als wir 100 bis 150 Millionen Euro auf dem Festgeldkonto hatten. Aber das heißt noch lange nicht, dass der FC Bayern nicht ein total gesunder Verein ist, der - wenn er wollte - selbstverständlich so einen Transfer machen könnte.» 

Über Thomas Müller, der keinen neuen Vertrag erhält:

«Es wäre besser gewesen, wenn er die Entscheidung getroffen hätte und nicht der FC Bayern. Ich habe viele große Spieler erlebt, die aufgehört haben: Günter Netzer, Wolfgang Overath, Franz Beckenbauer, Gerd Müller. Bei allen hat es am Ende gekracht, weil sie nicht einsehen wollten, dass sie nicht mehr so gut sind, wie sie es gerne hätten. (....) Es reicht nicht für vier, fünf Spiele im Jahr für 15 Minuten. Ein Vertrag beim FC Bayern dauert 365 Tage. Die Entscheidung hat der gesamte Verein gemeinsam getroffen. Es gab keinen Einzigen in den Gremien, auch im Aufsichtsrat, der anderer Meinung war. 

(...) Ein Mensch wie Thomas Müller, ein großartiger Sportler und - wie ich auch glaube - ein großartiger Manager, der würde dem FC Bayern auch für die nächsten vielen Jahre gut zu Gesicht stehen. (...) Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass Thomas Müller einer derjenigen ist, die wir unbedingt an den Verein binden müssen.»

Über das Rückspiel gegen Inter nach der 1:2-Hinspielpleite: 

«Ich bin lange beim FC Bayern, aber so eine Serie von schweren Verletzungen habe ich noch nie erlebt. Wir haben fünf, sechs Stammspieler, die monatelang ausfallen. Das kann keine Mannschaft verkraften. Deswegen ist es wichtig, dass wir eine Wagenburgmentalität aufbauen. Nur so kannst du das Spiel gewinnen, wenn alle Spieler über sich hinauswachsen. Ich bin total einverstanden mit dem, was Thomas Müller sagt: Wir brauchen kein Wunder, wir brauchen eine überragende Leistung.» 

Über den Bundesliga-Titelkampf nach dem 2:2 gegen Dortmund: 

«Es wäre angenehmer gewesen, wenn wir den Matchball verwandelt hätten. Es ist schon der dritte, den wir nicht verwandeln nach dem Heimspiel gegen Bochum (2:3) und dem Unentschieden in Berlin gegen Union. Wenn wir gegen Dortmund gewonnen hätten, wären wir jetzt wahrscheinlich Meister. Für das Nervenkostüm wäre es besser gewesen, wenn wir acht Punkte Vorsprung hätten. Wir hätten die Meisterschaft schon länger einfahren können.»

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