Ein wenig hin- und hergerissen war 1860 Münchens Trainer Argirios Giannikis schon. Ein Punkt bei Spitzenteam SSV Jahn Regensburg in der 3. Fußball-Liga ist im Abstiegskampf einiges wert. Aber was ist, wenn man leichtfertig Chancen auf den Sieg vergeben hat?
«Wir haben ein gutes Spiel gemacht - offensiv wie defensiv. Wir hatten die Chancen auf unserer Seite allein beim Start mit der Möglichkeit von Fynn Lakenmacher», meinte Giannikis nach dem 1:1 (0:0) am Sonntag in der Oberpfalz, als Lakenmacher schon in der vierten Minute frei vor Regensburgs Torwart Felix Gebhardt scheiterte. «Wir haben das Spiel total kontrolliert und hätten viel höher führen müssen. Die Chancen müssen wir machen.» Das Gute aber sei: «Wir haben nun alles in der eigenen Hand in Sachen Klassenerhalt.»
1860 bringt sich selbst um den Auswärtssieg
Nach vier Punkten aus zwei Spielen haben die «Löwen» als Tabellen-14. fünf Spieltage vor dem Saisonende satte zehn Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Vor dem nächsten Kracher zuhause am Samstag gegen DFB-Pokal-Halbfinalist 1. FC Saarbrücken ist das beruhigend.
«Die Chancen auf einen Sieg waren da. Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht», sagte Morris Schröter bei Magentasport nach der Busfahrt nach Regensburg. Der Stürmer hatte die «Löwen» vor 15 210 Zuschauern in der 54. Minute in Führung gebracht. Michael Glück scheiterte nur drei Minuten später mit seinem Kopfball an der Latte und verpasste so die Vorentscheidung. «Dann wäre das Spiel höchstwahrscheinlich gegessen gewesen», meinte Giannikis. Stattdessen bestrafte nach einem Standard Elias Huth (81.) die Münchner, die einfach zu viele gute Chancen liegen ließen.
«Wenn Sechzig das 2:0 macht, dann sind wir tot», sagte Jahn-Coach Joe Enochs. «Aber wir sind nicht liegengeblieben, sondern wieder aufgestanden.» Regensburg bleibt als Zweiter klar auf Aufstiegskurs, sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf Relegationsrang drei.
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