Überglücklich feierte Jonathan Milan seinen Tagessieg beim Auftakt der Deutschland Tour im Sitzen. Der 23 Jahre alte Italiener verfolgte das Rennen auf dem sogenannten heißen Stuhl für den schnellsten Fahrer. Mit einem kraftvollen Auftritt hatte der Radprofi die Konkurrenz beim Start der 39. Auflage der D-Tour hinter sich gelassen. Milan bewältigte den 2,9 Kilometer langen Prolog in Schweinfurt in Bayern als Schnellster knapp vor seinem Teamkollegen und Ex-Weltmeister Mads Pedersen aus Dänemark sowie dem Niederländer Maikel Zijlaard.
«Es war sehr knapp am Ende mit nur einer Sekunde», sagte Milan. «Gerade für das gesamte Team war es wichtig, diese erste Etappe zu schaffen», sagte er hinsichtlich seines Kollegen Pedersen. «Wir haben genug Etappen und wir werden sehen, wer sich besser fühlt», fügte er hinzu.
Steimle bester Deutscher
Durch den Auftakterfolg durfte sich Milan das neu eingeführte Blaue Trikot des Gesamtführenden überstreifen. Im Mai hatte der Allrounder mit Sprint-Expertise drei Etappen beim Giro d'Italia gewonnen.
Überraschend landete der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister und Top-Favorit Filippo Ganna nur auf einem enttäuschenden 14. Rang. Jannik Steimle (28) wurde in dem Einzelzeitfahren als Siebter bester Deutscher.
D-Tour endet in Saarbrücken
Die insgesamt 747,6 Kilometer führen die Radprofis unter anderem über Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Villingen-Schwenningen nach Saarbrücken. Im Saarland endet die Rundfahrt am Sonntag. Die dritte Etappe am Samstag mit knapp 211 Kilometern und einem als Klassiker-Strecke angelegtem Teilstück zwischen Schwäbisch Gmünd und Villingen-Schwenningen gilt als anspruchsvollste Etappe der diesjährigen Ausgabe.
Die ganz großen Weltstars wie Tour-de-France-Triumphator Tadej Pogacar fehlen auf der Startliste. Dafür legten eben jene Radsport-Größen wie der dänische Ex-Weltmeister Pedersen, Milan und Ganna in der bayerischen Stadt los.
Steinhauser: «Bekannter als davor»
Auch Georg Steinhauser machte auf sich aufmerksam. Der 22-Jährige hatte überraschend in diesem Jahr die knifflige 17. Giro-Etappe zum Brocon-Pass gewonnen. «Man merkt schon, auch hier in Deutschland, dass ich bekannter bin als davor. Fühlt sich cool an, ich genieße es», sagte der Youngster.
Aus deutscher Sicht stehen bei der D-Tour daneben noch der Augsburger Georg Zimmermann und der zum Jahresende aufhörende Profi Simon Geschke im Fokus. Da sein französisches Team nicht teilnimmt, ging Geschke in einem deutschen Nationalteam an den Start. «Es ist vielleicht sogar das letzte Rennen in Deutschland. Ich würde gerne noch den Münsterland Giro fahren. Es steht aber noch nicht fest, was das Team mit mir vorhat», sagte der Tour-de-France-Etappensieger von 2015.
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