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Der Star in Seoul: Gastgeber Kim überrascht Bayern-Kollegen

Gefragter Bayern-Star in Seoul: Minjae Kim. / Foto: Klaus Bergmann/dpa
Gefragter Bayern-Star in Seoul: Minjae Kim. / Foto: Klaus Bergmann/dpa

Der südkoreanische Nationalspieler Minjae Kim plant, langfristig beim FC Bayern München zu bleiben und vom Trainer Vincent Kompany zu lernen.

Minjae Kim ist auf dem Südkorea-Trip des FC Bayern der Star unter vielen Münchner Stars. Ob als Werbefigur, als Fan-Magnet oder auch im nicht enden wollenden Blitzlichtgewitter der einheimischen Fotografen bei der Pressekonferenz im World Cup Stadium vor dem Testspiel gegen Tottenham Hotspur. 

Auch am Samstag (13.00 Uhr/RTL/Sky/DAZN) werden viele der 63.000 Zuschauer besonders auf den groß gewachsenen Innenverteidiger schauen. Schließlich trifft Kim dann auch noch auf seinen berühmten Landsmann und Spurs-Star Heung-Min Son. 

Die Werbebilder der beiden Korea-Stars schmücken auch außen die WM-Arena, in der die deutsche Nationalmannschaft 2002 Gastgeber Südkorea im Halbfinale nach einem Tor von Michael Ballack besiegte und ins danach verlorene WM-Endspiel gegen Brasilien einzog.

Kim absolviert natürlich die meisten Marketing-Termine aller Bayern-Profis in Seoul. Und es fällt etwa bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem in Asien sehr populären Ur-Bayern Thomas Müller und dem Österreicher Konrad Laimer in einer großen Einkaufs-Mall nahe des Teamhotels auf, dass sich Kim im vertrauten Umfeld entspannter und nahbarer bewegt. 

«Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen»

Kim lacht viel. Hier kann in seiner Sprache reden. Müller nennt er später «eine Legende». Aber auch in diesen Tagen der großen öffentlichen Vereinnahmung betont Kim: «Ich mag es eigentlich nicht, im Mittelpunkt zu stehen.» Für den deutschen Rekordmeister, der ihn vor einem Jahr für knapp 50 Millionen Euro von der SSC Neapel verpflichtete, ist er im interessanten koreanischen Fußball-Markt aber natürlich ganz besonders bedeutend.

Seine Vereinskollegen hat Kim in Seoul schon bei der Ankunft überrascht. Er war dem Team vorausgeflogen, um noch etwas Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Und nicht nur Kapitän Manuel Neuer staunte dann nach der Landung: «Das war ein schöner Empfang. Ich dachte, er empfängt uns am Hotel, aber Minjae stand dann am Flughafen. Eine tolle Geste.» 

Kim nimmt seine Gastgeber-Rolle ernst: Am Ankunftstag lud er die Kollegen zu einem koreanischen Barbecue in der Millionenmetropole ein. Das Teamevent kam sehr gut an. Es habe richtig gut geschmeckt, berichtete etwa Jamal Musiala. Joshua Kimmich habe besonders viele Speisen probiert, erzählte Kim stolz und dankbar. «Ich freue mich, meinem Team mein Land zeigen zu können.» Und dabei eben auch Dinge wie die Esskultur. 

Kompany will die «richtige Mentalität» sehen

«Die Aufmerksamkeit, die Minjae hier bekommt, ist aufregend zu beobachten. Und wie er damit umgeht, ist toll», sagt Trainer Vincent Kompany staunend. Der Belgier muss es abseits der Marketing-Ativitäten in der arg begrenzten Zeit schaffen, den sich langsam füllenden Bayern-Kader unter den schwierigen Rahmenbedingungen der strapaziösen Reise möglichst gut auf die Saison vorzubereiten. Die Priorität gegen Tottenham liege für ihn darauf, trotz des langen Flugs, der Zeitumstellung und vor allem der belastenden Hitze «eine gute Fitness aufzubauen». Er wolle «die richtige Mentalität der Spieler sehen» gegen Tottenham. 

Auch die erst zur Wochenmitte ins Training eingestiegenen EM-Teilnehmer Manuel Neuer, Thomas Müller, Jamal Musiala und Joshua Kimmich sollen ebenso wie der portugiesische Neuzugang João Palhinha erstmals zum Einsatz kommen. «Aber wir teilen die Einsatzzeiten gut ein», kündigt Kompany an. 

Kim wird natürlich spielen - vermutlich auch deutlich länger als die Nachzügler. Und er kündigt an, Nationalteam-Kumpel Son am Toreschießen hindern und Sieger vom Platz gehen zu wollen. «Ich habe schon gegen Sonny gespielt, aber nur im Training. Ich freue mich, ihm auf dem Platz zu begegnen.»

Mit den Bayern will er übrigens noch öfter auf Reisen gehen - und das nicht nur in sein Heimatland. Denn für Kim ist ein Abschied vom deutschen Rekordmeister nach nur einem Jahr überhaupt kein Thema. «Den Club verlassen? Daran habe ich nie gedacht», sagt er in Seoul bestimmt. «Mein Fokus liegt jetzt auf der Vorbereitung und der neuen Saison.» 

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