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Nationalspielerin Lena Oberdorf wehrt sich gegen Hetze im Netz

Deutschlands Lena Oberdorf. / Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Deutschlands Lena Oberdorf. / Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Weil sie ein «Heimscheißer» sei, ist Lena Oberdorf nicht ins Ausland gegangen. Ihr Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern hat ihr Kritik im Netz eingebracht, die sie jetzt reflektiert.

Nationalspielerin Lena Oberdorf wehrt sich auch persönlich gegen Hetze im Netz. «Wenn du als Fußballerin Social Media nutzt, musst du darauf vorbereitet sein. Das Respekt-Level ist sehr niedrig, weil es anonym und damit unpersönlich ist», sagte die 22-Jährige in einem Interview der «Wolfsburger Allgemeine» (Freitag). «Aushalten kann ich viel, aber manchmal antworte ich, um eine Grenze zu ziehen - auch für mein eigenes Wohl. Ich bin nicht der menschliche Mülleimer für Leute, die mich gar nicht kennen.»

Oberdorf hatte nach ihrem bekannt gegebenen Wechsel vom VfL Wolfsburg im Sommer zum FC Bayern München «medial viel abbekommen», wie sie kürzlich sagte. Ein Grund dafür war auch eine Aussage der Weltklasse-Spielerin, die sie als Schalke-Fan kurz vor der EM 2022 getroffen hatte: «Ich kann mir nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen.»

«Wenn ich dann auf Insta oder so Kommentare lese wie 'Du hast kein Rückgrat', dann finde ich das blöd, aber denke dann auch: Hmm, vielleicht würde ich das auch so sehen, würde ich mich nicht kennen», erklärte Oberdorf jetzt. «So hat halt jeder seine Meinung, und das muss man dann auch akzeptieren. Doch wenn ich dann so was lese wie 'Ich hoffe, du verletzt dich' oder sogar 'Ich hoffe, du stirbst', dann ist das eindeutig drüber. Wir sind immer noch Menschen, auch wenn wir in der Öffentlichkeit stehen.»

Erstmals begründete Oberdorf in dem Interview ausführlich ihren brisanten Wechsel von Wolfsburg zum Dauerrivalen nach München. «Die Hinrunde hatte mir schon so ein bisschen das Gefühl gegeben, dass ich was Neues brauche. Ich war irgendwie so im Trott: Fußball, Fußball, Fußball», sagte die EM-Zweite von 2022. «Dann habe ich meinen Vater angerufen und gesagt: 'Papa, ich glaub’, ich brauche einen Tapetenwechsel.'» Sie habe immer nur in kleineren Städten gelebt und das Gefühl, sie müsse mal in eine Großstadt, um sich den Trubel anzutun: «Weil ich so’n kleiner Heimscheißer bin, wollte ich nicht weg aus Deutschland.»

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