Auf diese verheißungsvolle Saison-Generalprobe wollte sich Miroslav Klose später am Abend noch «ein Bierchen» gönnen. Die neu formierte Mannschaft des Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg erfreute ihren Trainer und die Fans beim Härtetest gegen Juventus Turin mit einer couragierten Leistung und einem am Ende erstaunlich deutlichen 3:0 (1:0).
Auch Klose riss die Euphorie im Max-Morlock-Stadion kurzzeitig mit. Gegen Italiens Fußball-Rekordmeister stand er in der Schlussphase am Spielfeldrand und reckte jubelnd und applaudierend die Arme in die Höhe, als die eingewechselten Youngster Dustin Forkel (87. Minute) und Tim Janisch (89.) mit ihrem Doppelschlag die 33.180 Zuschauer entzückten.
Der 19-jährige Forkel feierte sein Tor sogar mit einem Salto, wie es der einstige Weltklasse-Stürmer Klose nach Treffern tat. «Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, gegen so einen großen Gegner zu treffen», sagte Forkel. «Ich stand goldrichtig beim Tor.» Der agile Caspar Jander hatte in der 19. Minute nach einem energischen Ballgewinn im Juve-Aufbau mit einem Schuss mit dem Außenrist für die Pausenführung gesorgt.
«Das war alles sehr gut», lobte Klose, auch wenn er keinesfalls diesen Sieg überbewerten wolle. Für Juve sei es schließlich das erste Testspiel in der Vorbereitung gewesen, für den «Club» dagegen war es das letzte vor dem Ligastart in einer Woche beim Karlsruher SC. «Ich wollte sehen von meiner Mannschaft, dass sie mutig ist», sagte Klose. Und genau das sah er in den 90 Minuten, auch wenn Juve nach der Pause mehrere Chancen zum 1:1 hatte.
Elfmeter von Juve an den Pfosten
Der neu formierte FCN trat kompakt und dynamisch auf gegen ein Juve-Team, das aktuell noch ohne einige Topspieler ein Trainingslager in Herzogenaurach absolviert. Serbiens eingewechselter EM-Teilnehmer Dušan Vlahović vergab in der 72. Minute die größte Torchance für die Gäste, als er einen Foulelfmeter flach an den Pfosten schoss.
Juve-Trainer Thiago Motta erlebte seine Mannschaft erst nach der Pause energischer - und am Ende wütend und frustriert. FCN-Torwart Jan Reichert reagierte bis zu seiner Auswechslung einige Male gut. Ein ansprechendes 39-Minuten-Debüt gab zudem der neue Abwehrchef Robin Knoche an der Seite von U17-Weltmeister Finn Jeltsch.
Auch abseits des Platzes tat sich noch einmal einiges beim «Club». Janni Serra (26) wird für eine Saison vom dänischen Erstligisten Aarhus GF ausgeliehen - mit einer Kaufoption. Der groß gewachsene Angreifer mit viel Zweitliga-Erfahrung soll für mehr Torgefahr sorgen.
Außenverteidiger Jan Gyamerah verlässt derweil die Nürnberger und wechselt mit sofortiger Wirkung innerhalb der 2. Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern. Der 29-Jährige lief seit Sommer 2022 für den FCN in der 2. Liga auf.
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