Nach ihrem herausragenden Weltcup-Winter will Deutschlands Ausnahme-Snowboarderin Ramona Hofmeister in der anstehenden Saison noch einen drauflegen. Die 28 Jahre alte Sportlerin nimmt neben erneut drei Kristallkugeln auch Goldmedaillen bei der WM im März 2025 in der Schweiz ins Visier. «Verzichten will ich auf gar nichts», antwortete die Oberbayerin auf die Frage, ob sie im Weltcup auf Trophäen verzichten würde, wenn sie dafür ihren ersten Titel bei einem Großereignis bejubeln könnte.
Hofmeister gewann bei der Weltmeisterschaft 2019 Bronze und zwei Jahre später Silber jeweils im Parallel-Slalom; bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang fuhr sich im Parallel-Riesenslalom zu Bronze. In der vergangenen Weltcup-Saison aber war sie eine Klasse für sich und konnte alle drei Kristallkugeln als Gesamtsiegerin sowie Beste in den Disziplinen Parallel-Slalom und Parallel-Riesenslalom gewinnen.
Ihr erster Weltcup steht Ende November im chinesischen Ort Mylin an, über den Sportdirektor Andreas Scheid sagt, er habe ihn bei Google Maps erst «nach längerer Suche» gefunden. «Das ist totales Neuland, total unbekannt.»
Sportdirektor will zwei oder drei WM-Medaillen
Hofmeister ist die größte Hoffnungsträgerin des Verbandes Snowboard Germany für die neue Saison, die in den Freestyle-Disziplinen schon im Herbst begonnen hatte. Neben der Polizistin gehören die Freestylerin Annika Morgan und die Snowboardcrosser Leon Ulbricht sowie Martin Nörl zu den Kandidaten für Spitzenplätze. Nörl, der Weltcup-Gesamtsieger 2022 und 2023 sowie Vizeweltmeister 2023, geht aber davon aus, dass er nach seiner schweren Knöchelverletzung erst zur WM wieder fit sein dürfte.
Bei den Titelkämpfen im Engadin hofft der deutsche Sportdirektor Andreas Scheid auf zwei oder drei Medaillen, «ohne dass ich jemanden unter Druck setzen will», wie er im Rahmen der offiziellen Einkleidung und Auftakt-Pressekonferenz in München sagte.
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