Nach Jahren als Leistungsträger könnte Nationalspieler Joshua Kimmich seinen Stammplatz beim FC Bayern verlieren. Der Defensivakteur muss sich neu beweisen, kündigte Sportvorstand Max Eberl nun deutlich an. «Joshua ist ein sehr guter Spieler, aber es gilt einfach ganz generell, dass der Profifußball ein Leistungssport ist – wir können keinem Spieler per se sagen: Hey, du bist der, der gesetzt ist», schilderte Eberl der «Welt am Sonntag».
«Ich sage nur, was für alle gilt. Wir haben auf allen Positionen spannende Spieler und somit viele Alternativen», ergänzte Eberl. In der aktuellen Transferphase kamen bereits Spieler nach München, die Kimmich verdrängen könnten: Aus Leverkusen wurde Josip Stanisic nach dessen Leihe zurückgeholt; der Kroate kann auf der rechten Abwehrseite auflaufen. Für die Sechser-Position im defensiven Mittelfeld - wo Kimmich nach eigener Aussagen am liebsten spielt - kauften die Münchner für geschätzte rund 50 Millionen Euro ihren portugiesischen Wunschspieler Joao Palhinha vom FC Fulham.
Eberl sagte, dass sich Neu-Trainer Vincent Kompany nun erstmal einen Überblick verschaffen wolle. Das kann auch bedeuten, dass Kimmich seinen Platz in der ersten Elf verliert. «Dass Joshua große Verdienste für den FC Bayern hat, steht außer Frage. Trotzdem muss jeder beim FC Bayern den Kampf um den Stammplatz annehmen», sagte der Sportvorstand.
Gespräch nach Kimmichs EM-Sonderurlaub
Der 29 Jahre alte Nationalspieler hat bei den Bayern noch einen Vertrag bis zum Ende der neuen Saison. Weil die Bayern keine Verträge von Top-Spielern auslaufen lassen wollen und diese Fußballer dann ablösefrei verlieren könnten, ist denkbar, dass sie Kimmich noch in diesem Sommer abgeben könnten, falls dieser seinen Kontrakt nicht verlängert. «Wir haben uns darauf verständigt, dass wir nach seinem Urlaub miteinander reden», kündigte Eberl an.
Kimmich weilt wie andere Teamkollegen, die mit ihren Nationalmannschaften bei der EM oder der Copa América im Einsatz waren, noch im Urlaub. Beim Trainingsauftakt in dieser Woche war der Verteidiger deshalb nicht dabei.
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