Vor dem erhofften Traumfinale um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen Alba Berlin muss der FC Bayern im Südderby die Überraschungsmannschaft der Saison aus dem Weg räumen. Die Münchner bekommen es in der Best-of-five-Serie mit den personell geschwächten Würzburg Baskets zu tun. «Ihr Selbstvertrauen ist ganz sicher hoch», stellte Bayern-Coach Pablo Laso vor dem Auftakt am Mittwoch (20.30 Uhr) im heimischen BMW-Park fest. «Wir wissen, dass wir bereit sein müssen, einer Menge Situationen zu begegnen, die für uns anders sein werden. Und wir müssen uns anpassen, dass sie gut für uns ausgehen.»
Der Pokalsieger aus München ist natürlich der Favorit. Laso, der bisher in den Playoffs ohne die verletzten Aufbauspieler Sylvain Francisco und Nick Weiler-Babb auskommen musste, kennt jedoch die personelle Dynamik, die aus Ausfällen entstehen kann. «Oft sind Verletzungen eben auch eine Chance für andere Spieler, das haben bei Würzburg (Darius) Perry und (Isaiah) Washington gezeigt», merkte der Spanier an.
Die Bayern haben vor Würzburg Respekt
Für die Würzburger ist das Erreichen des Playoff-Halbfinales der größte Erfolg seit 2012. Damals schieden sie gegen Ulm aus. Diesmal konnten die Würzburger den Titelverteidiger mit 3:1 im Viertelfinale bezwingen. Die Bayern wiederum, bei denen Niels Giffey nach einem Nasenbeinbruch mit einer Karbonmaske auflaufen wird, setzten sich mit 3:1 gegen Ludwigsburg durch.
«Würzburg hat schon den Champion Ulm ausgeschaltet, wir müssen ihnen mit großem Respekt begegnen und wissen schon aus dem letzten Spiel, wie hart sie kämpfen und spielen», sagte Aufbauspieler Carsen Edwards und erinnerte an das knappe 90:82 in der Bundesliga Mitte April.
Würzburgs Rotation wird immer kürzer
Die Würzburger sind aber arg gehandicapt. Aufbauspieler Otis Livingston II, nach einer überragenden Hauptrunde zum wertvollsten Spieler der Saison (MVP) gekürt, zog sich zum Auftakt der Serie gegen Ulm einen Innenbandriss im Knie zu. Er fällt bis zum Saisonende aus. Im entscheidenden vierten Spiel gegen Ulm waren dann auch noch Max Ugrai, Isaiah Washington und Owen Klassen angeschlagen. Julius Böhmer musste die Partie sogar wegen eines Kreuzbandrisses vorzeitig beenden und fällt aus.
«Diese Jungs sind großartig. Sie geben niemals auf», lobte Trainer Sasa Filipovski seine Spieler. Und vielleicht gelingt ihnen sogar die nächste Sensation. «Im Halbfinale wird es noch schwerer, und durch die Verletzung von Julius Böhmer ist die Rotation noch ein Stück kürzer geworden», sagte Kapitän Felix Hoffmann. «Alle Spieler müssen noch mehr reinwerfen und noch mehr Minuten gehen.»
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