Bei strahlendem Sonnenschein ist am Samstag ein 20 000 Quadratmeter großer Surfpark mit bis zu zwei Metern hohen Wellen im Münchner Vorort Hallbergmoos eröffnet worden. Die erste deutsche Olympia-Surferin Camilla Kemp, die vor zwei Wochen noch in Tahiti in den Wellen war, sagte: «Ich freue mich unglaublich auf diese neue Trainingsstätte, darauf, hier zu trainieren und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.» Das könne eine neue Generation für das Surfen inspirieren.
Den Betreibern zufolge ist die O2 Surftown Muc die größte Anlage dieser Art in Europa und die einzige in Deutschland. In dem 180 Meter langen Becken sollen bis zu 60 Sportlerinnen und Sportler ihren Platz finden. Der Deutsche Wellenreiterverband (DWV) möchte den Surfpark auch für offizielle Wettkämpfe und als Trainingsgelände nutzen. Der ehemalige Olympia-Surfer Leon Glatzer sagte: «Endlich haben wir in Deutschland einen Ort, an dem wir unter idealen Bedingungen trainieren und den Sport weiterentwickeln können – alles, was wir brauchen, direkt vor der Haustür.»
In mehreren Städten sind nach dem Vorbild der berühmten Eisbachwelle am Englischen Garten in München bereits künstliche Wellen an Flüssen entstanden. In Augsburg, Nürnberg und Hannover, in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Großbritannien, Tschechien, den USA und Kanada gibt es eigens zum Surfen konstruierte Flusswellen. Allerdings sind diese Wellen stehend: Sie brechen sich nicht, sondern bleiben stabil an der Stelle, während die Wellen im Meer und auch im neuen Surfpark durchrollen und sich irgendwann brechen.
Der Surfpark soll das ganze Jahr über geöffnet sein, das Becken bleibt unbeheizt. Auch am Eisbach in München ist im Winter traditionell Surfbetrieb.
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