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Freiburg vor Duell mit Bayern München: Grenzen spürbar, aber kämpferisch

Freiburgs Trainer Christian Streich steht vor dem Spiel im Stadion. / Foto: Tom Weller/dpa
Freiburgs Trainer Christian Streich steht vor dem Spiel im Stadion. / Foto: Tom Weller/dpa

Freiburgs Trainer stellt sich auf einen selbstbewussten Rekordmeister ein. Die zwischenzeitliche Krise der Münchner will Christian Streich nicht zu hoch hängen.

Christian Streich hüstelte noch mal, ehe er von seinem Stuhl im Presseraum aufstand. Der Trainer des SC Freiburg und seine Mannschaft gehen - nicht nur wegen des Infekts des 58-Jährigen - angeschlagen ins Duell mit dem FC Bayern München am Freitag (20.30 Uhr/DAZN). In der Europa League erreichten die Badener dank großer Moral das Achtelfinale, in der Fußball-Bundesliga sind sie aber seit fünf Partien sieglos - und kassierten dabei sogar vier Niederlagen. Es gebe «körperliche und mentale Grenzen», sagte Streich am Donnerstag. Das hätten seine Spieler zuletzt zu spüren bekommen.

«Die Jungs sind auch nur Menschen. Sie geben wirklich alles und reißen alles ab», erklärte der Freiburger Coach. Beim 1:2 beim FC Augsburg am vergangenen Sonntag hätten viele von ihnen in der zweiten Halbzeit aber einfach nicht mehr gekonnt. Guten Leistungen wie jenen in den Europapokal-Spielen gegen den RC Lens oder beim 3:3 gegen Eintracht Frankfurt in der Liga standen zuletzt einige dürftige Auftritte gegenüber. Die hohe Belastung durch zwei Wettbewerbe, die vielen personellen Rückschläge, womöglich auch ein Stück weit die im Umfeld gestiegene Erwartungshaltung - all das macht dem SC zu schaffen.

Man müsse in der Bundesliga punkten, «damit die Luft nicht immer dünner wird», sagte Streich vor der Auftaktpartie des 24. Spieltags gegen den Rekordmeister. Die Freiburger liegen als Tabellenneunter immer noch komfortable zwölf Punkte vor dem Relegationsrang. Doch Streich weiß nur zu gut, dass die kommenden Wochen nicht weniger herausfordernd werden. Dem Bayern-Spiel folgen die internationalen Duelle mit West Ham United, dazwischen liegt noch das Auswärtsspiel beim VfL Bochum. In gut zwei Wochen ist dann der nach wie vor ungeschlagene Spitzenreiter Bayer Leverkusen zu Gast - ein toughes Programm.

«Wir sind Gott froh, dass wir gegen diese Mannschaften spielen», sagte Streich. «Aber wir wissen auch, was es heißt.» Man brauche «jedes einzelne Korn, um in diesen Spielen zu bestehen.» Dass die routinierten Verteidiger Matthias Ginter und Christian Günter nach ihren Verletzungspausen inzwischen wieder dabei sind und zunehmend Kraft sammeln, kommt dem Coach da gerade recht. Auch angesichts der 16 Gegentore, die seine Mannschaft in der Liga seit dem Jahreswechsel schon kassiert hat.

Dass auch die Bayern turbulente Tage hinter sich haben, wollte Streich nicht überbewerten. «Wir gehen davon aus, dass Bayern stark sein wird und dann müssen wir eben ganz stark sein, um ihnen Paroli zu bieten», sagte er. «Die Bayern gelten immer dann als angeschlagen, wenn sie ein Spiel verloren haben. Und wenn sie mehr als ein Spiel verlieren innerhalb von drei Tagen, geht die Welt unter und es wird medial extrem begleitet.» Davon, das machte Streich deutlich, will er sich aber nicht blenden lassen.

Mit dem 2:1 gegen RB Leipzig beendeten die Münchner am vergangenen Wochenende ihre Negativserie. Zuvor hatten sie drei Pflichtspiele nacheinander verloren und daraufhin bekannt gegeben, dass Trainer Thomas Tuchel den Club im Sommer verlassen wird. Nun aber kämen sie sicher mit frischem Selbstvertrauen in den Breisgau, so Streich. Freiburg braucht wohl wieder mal eine Leistung am Limit.

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