Bayern-Trainer Thomas Tuchel ist überzeugt, dass Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka die Heim-Europameisterschaft für sich noch nicht ganz abgeschrieben hat. «Ich glaube, dass er nach wie vor eine Resthoffnung hat. Es kann immer alles passieren», sagte Tuchel am Freitag offenbar mit dem Blick auf mögliche verletzungsbedingte Ausfälle von nominierten EM-Spielern in der Turniervorbereitung und denkbare Nachnominierungen.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den 29 Jahre alten Goretzka am Donnerstag nicht in den vorläufigen 27-Mann-Kader für die am 14. Juni beginnende EM-Endrunde berufen. Der 57-malige Nationalspieler war seit dem Confederations Cup 2017 bei allen großen Turnieren der A-Nationalmannschaft dabei, also auch bei der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022. Alle drei Turniere endeten frühzeitig und damit auch für Goretzka enttäuschend.
«Das wurmt ihn, das trifft ihn»
Der Mittelfeldspieler habe in den vergangenen Wochen alles für eine Berufung gegeben, sagte Tuchel: «Deshalb ist die Enttäuschung sehr groß. Das wurmt ihn, das trifft ihn. Es war ein riesengroßes Ziel von ihm. Das dauert wahrscheinlich eine Weile, bis er das verdaut hat.»
Nagelsmann hatte Goretzka vorab informiert. Schon zu den Länderspielen im März gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) war der Bayern-Profi vom Bundestrainer nicht eingeladen worden. Persönlich habe er jetzt nicht mit Goretzka gesprochen, berichtete Tuchel, aber seine Trainer-Assistenten. «Ich weiß auch nicht, ob ihm das hilft, viel mit ihm zu reden. Wir kennen seine Enttäuschung, wir kennen seine Ambitionen.»
Nagelsmann-Entscheidung hatte sich angedeutet
Tuchel bescheinigte Goretzka vor dem letzten Saisonspiel am Samstag bei der TSG Hoffenheim «eine sehr ordentliche Saison» beim deutschen Rekordmeister, «auch, als er schon mal nicht nominiert wurde für Länderspiele». Die aktuelle EM-Kaderentscheidung von Nagelsmann habe sich angedeutet. «Ich bin überzeugt, dass Leon alles dafür getan hat, dabei zu sein», sagte Tuchel.
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