Das Vogelsterben bei Pocking (Landkreis Passau) gibt den Behörden weiterhin Rätsel auf. Seit vergangener Woche seien mehr als 500 Wildvögel auf der rund 40 Hektar großen Fläche verendet, darunter auch Kiebitze, schätzt der Landschaftspflegeverband Passau (LPV) nach Angaben des Landratsamtes. Einige der toten Tiere wurden zur Untersuchung in das Labor des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschickt.
Ein Tier von Salmonellen befallen
Die Ursache wird laut Landratsamt weiter untersucht. Nachdem bereits vergangene Woche Kadaver zur Untersuchung gegeben worden waren und dort kein Nachweis der Vogelgrippe erfolgt war, sei es unwahrscheinlich, dass die Viruserkrankung für das Vogelsterben verantwortlich sei.
Die Laborergebnisse eines der Tiere ergab jedoch mittlerweile einen Verdacht: Bei dem Tier wurde ein hochgradiger Salmonellenbefall festgestellt. Eine Salmonellose kann bei Wildvögeln binnen Stunden zu Durchfall, Dehydrierung, Teilnahmslosigkeit, Bewegungsstörungen und auch zum Tod führen, erläuterte das Landratsamt.
Da die Untersuchungsergebnisse der weiteren Tiere noch ausstünden und die Symptomatik auch auf andere virale oder bakterielle Infektionserreger oder auf Vergiftungen hindeuten könnten, werde weiter in alle Richtungen geforscht.
Vögel mit Durchfall
Den Beobachtungen zufolge sammelten sich viele Tiere vor dem Verenden entlang der Uferbereiche der angelegten Wassertümpel, die durch Grund- und Regenwasser befüllt werden. Die Vögel zeigten Symptome wie Abgeschlagenheit, Bewegungsstörungen sowie in manchen Fällen Gleichgewichtsstörungen.
Diese Symptome lassen laut den Fachleuten keine eindeutige Diagnose zu. Die Untersuchung von verendeten Vögeln aus dieser Woche ergab bei fünf von sechs Tieren den Nachweis einer Durchfallerkrankung, ansonsten aber keine konkreten Hinweise auf Erkrankungs- oder Todesursachen. Ergebnisse der weiteren Laboruntersuchungen stehen noch aus.
Nach den Beobachtungen des LPV nimmt das Vogelsterben mittlerweile deutlich ab.
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