Nach dem Ausbruch der Schweinepest in Hessen fordert der bayerische Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mehr Wildschweine zu jagen. Die Jäger sollen die Wildschweinbestände senken, um das Risiko eines Ausbruchs im Freistaat zu reduzieren. Gleichzeitig bat der Minister, verendete Tiere auf das Virus untersuchen zu lassen. Auch die Bayerischen Staatsforsten sollen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Wildschweinbestände zu reduzieren.
«Das Seuchengeschehen ist bis auf eine Entfernung von gut 40 Kilometern an den Freistaat herangerückt», mahnte Aiwanger. «Ein Ausbruch der Seuche hätte schwerwiegende Folgen für das Tierwohl und für die Land- und Forstwirtschaft in Bayern. Vorbeugender Schutz und große Anstrengungen aller Beteiligter sind jetzt das Gebot der Stunde.»
Der bayerische Umweltminister, Aiwangers Parteikollege Thorsten Glauber, betonte am Mittwoch: «Wir tun alles, um Bayern bestmöglich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen.» Das Ministerium bereite sich seit Jahren auf die Seuche vor, sagte Glauber. Das Monitoring bei getöteten Wildschweinen an der Grenze zu Hessen werde nun «massiv intensiviert», zudem sollen Jäger in der Region höhere Abschussprämien bekommen.
Glauber forderte die Jäger im Freistaat auf, alle auffälligen Funde an die Veterinärämter in den Regionen zu melden. Landwirte sollten zudem die Sicherheitsmaßnahmen für ihre Schweine prüfen und wenn nötig verschärfen.
Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass bei einem Tier in Hessen die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen wurde. Die ansteckende Viruserkrankung betrifft Haus- und Wildschweine und verläuft fast immer tödlich. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die Krankheit nicht ansteckend oder gefährlich.
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