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Angst vor Wölfen - Landrat lädt Umweltministerin in Rhön ein

In der Rhön wächst der Unmut der Weidetierhalter über den Umgang mit dem Wolf. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa
In der Rhön wächst der Unmut der Weidetierhalter über den Umgang mit dem Wolf. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa

Immer wieder sind in der Rhön Nutztiere zu Tode gekommen. Lokalpolitiker fordern einfachere Regeln zum Abschuss von Wölfen. Ein Landrat will davon auch Bundesumweltministerin Lemke überzeugen.

Nach einer Reihe von Wolfsrissen im Landkreis Rhön-Grabfeld hat der dortige Landrat Thomas Habermann (CSU) Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zu einem Krisengespräch in die Rhön eingeladen. «Unsere zentrale Forderung ist, den Schutzstatus des Wolfes so zu ändern, dass eine anlassunabhängige Bestandsregulierung und damit ein wirksamer Schutz der Weidetierhaltung ermöglicht wird», heißt es in einem Schreiben von Habermann. Lemke sei eingeladen, «um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen», alternativ könne das Gespräch aber auch in Berlin stattfinden.

Laut einer Auflistung des Landratsamtes war es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu Vorfällen gekommen, bei denen tote Nutztiere gefunden wurden. Allein im Juli kamen demnach fünf Ziegen, sieben Schafe und ein Lamm ums Leben. Die Liste umfasst für den Zeitraum zwischen Ende September 2023 und Ende Juli 2024 32 Einträge - darunter auch ein totes Pferd, bei dem aber durch einen Genetiktest keine Individualisierung eines Wolfes möglich war.

Immer häufiger zu verzeichnende Risse von Nutztieren

«Die Weidetierhaltung in der Rhön ist eine der entscheidenden Faktoren bei der Landschaftspflege und des damit bezweckten Erhalts des "Landes der offenen Fernen"», heißt es in dem Schreiben. Durch die immer häufiger zu verzeichnenden Risse von Nutztieren
durch Wölfe bestehe aber die Gefahr, dass die bestehenden Weidekonzepte nicht mehr wie bisher umgesetzt werden könnten. «Gerade die in der Rhön noch anzutreffenden kleinen Betriebe, die die Landschaftspflege – oft mit staatlicher Förderung – durchführen, sind von
Wolfsübergriffen besonders betroffen.»

Da die bisher im Zuge des Wolfsmanagements durchgeführten Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichend seien, um die Weidewirtschaft wie bisher durchführen zu können, brauche es «ein aktives Bestandsmanagement», damit der Wolfsbestand anlasslos und nicht erst bei
Schadensereignissen reguliert werden könne.

Wölfe stehen unter strengem Schutz

Rechtlich ist ein derartiger Umgang mit dem Wolf in Deutschland wie in Europa aber nicht so einfach möglich. Wölfe stehen unter strengem Schutz und unterliegen nicht den Regeln für eine Bejagung wie es etwa bei Rehen oder anderen Wildtieren der Fall ist. 

Damit auf europäischer Ebene Änderungen am Schutzstatus möglich würden, müsse Deutschland einen «günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation» feststellen, betonte Habermann. Die aktuellen Regelungen, welche nur zeitlich befristete oder räumlich begrenzte Abschüsse von Wölfen erlaubten, führten bei den Weidetierhaltern «zu erheblichem Verdruss bis hin zu Verzweiflung». 

«Ausdrücklich sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es nicht um die Entfernung des Wolfes aus der Rhön geht. Unser Ziel ist vielmehr, den eingangs beschriebenen Einklang zwischen Mensch und Natur auch im Hinblick auf den Wolf zu erreichen», so Habermann.

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