Nachdem der Bund Naturschutz (BN) im vergangenen Dezember einen aus seiner Sicht umfassenden Kahlschlag in einem Vogelschutzgebiet im Spessart angeprangert hat, soll es dort nun einen Bewirtschaftungsplan geben. Dies sei das Ergebnis der bisherigen Gespräche mit dem Haus zu Löwenstein, dem BN und den beteiligten Behörden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Main-Spessart in Karlstadt. Der Schritt werde sowohl vom BN als auch von den beteiligten Behörden ausdrücklich begrüßt.
Ziel des Bewirtschaftungsplans sei es, langfristig den Interessen der Eigentümer wie auch den naturschutzrechtlichen Vorgaben im Vogelschutzgebiet Spessart zu entsprechen. Den Plan zu erarbeiten, werde mehrere Monate dauern. Dabei soll es unter anderem eine Bestandsaufnahme geben, bei der auch etwaige Fällungen der vergangenen Jahre bewertet werden sollen.
Der BN hatte zuvor Kahlschläge und kahlschlagähnliche Eingriffe auf einer Fläche von rund 330 Hektar im Fürstlich Löwensteinschen Park im Hafenlohrtal des Landkreises Main-Spessart bemängelt. Nach Angaben des Naturschutzverbands sind dadurch viele Vogelarten massiv beeinträchtigt worden. Die Eingriffe verstießen laut BN gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegen die Vogelschutzrichtlinie. Auch habe es vor den Kahlschlägen keine Verträglichkeitsprüfung gegeben, hieß es damals.
Das Fürstlich Löwensteinsche Forstamt hatte dies zunächst als haltlose Vorwürfe und Unterstellungen zurückgewiesen und auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt verwiesen.
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