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Jenner Bergbahn beendet klassischen Skibetrieb - Neues Konzept für Wintersaison ohne Pistenskilauf

Die Bergstation der Jennerbahn beim Königssee. / Foto: Tobias Hase/dpa/Archivbild
Die Bergstation der Jennerbahn beim Königssee. / Foto: Tobias Hase/dpa/Archivbild

Nach dem Beschluss zur Beendigung des klassischen Skibetriebs am Jenner bereitet sich die Berchtesgadener Bergbahn auf die erste Wintersaison ohne Pistenskilauf vor. Es gehe um eine bewusste Zeitenwende, hieß es am Mittwoch nach der Hauptversammlung der Bahn.

Statt aufwendig beschneiter Pisten und weißer Bänder ins Tal setze man nun auf Naturschneeerlebnisse und sanften Wintersport um den Gipfel. Dafür gebe es eine neue Naturschnee-Rodelbahn von 1,4 Kilometern Länge über 220 Höhenmeter, eine neu beschilderte Schneeschuhroute durch teils unberührtes Gelände und einen gewalzten Winterwanderweg.

«Damit reagieren wir auf die Schneelage der letzten Jahre ebenso wie auf die Nachfrage unserer Gäste», erklärte Jennerbahn-Vorstand Thomas Mühltaler. Das neue Konzept spare Ressourcen und schone die Umwelt. «So werden die Bergerlebnisse am Jenner zunehmend wetterunabhängig.»

Wenn die Jennerbahn am 30. November in die Wintersaison starte, werde sie erstmals vor allem Gäste zum Rodeln, Winterwandern und Naturbeobachten Richtung Gipfel bringen. «Tourengeher und Freerider sind bei gutem Schnee freilich weiterhin willkommen», sagte Mühltaler. Für sie werde es eine ausgewiesene Skiroute geben, zudem werde ein beheizter Raum in der Gipfelstation für windgeschütztes Rasten bereitstehen. An schönen Tagen werden laut Mühlthaler weiter Hunderte Tourengeher in dem Gebiet erwartet. Der Jenner bleibe ein Wintersportberg am Rand des Nationalparks Berchtesgaden.

Der Pistenbetrieb allerdings lohne sich nicht mehr, sagte Mühlthaler. In der vergangenen Saison seien nur 6000 Wintersporttickets verlauft worden, davon gerade einmal 2000 an Ski- und Snowboardfahrer.

Gesucht werde nun ein Käufer für die Jennerwiesenbahn, die dann rückstandslos abgebaut und eventuell anderswo wieder aufgebaut werden solle. Lifte, die nicht mehr gebraucht würden, sollen zurückgebaut werden. Das hatte auch der Naturschutzverband LVB verlangt, der zugleich die Entscheidung zum Ende des Pistenbetriebs begrüßte. Damit geht auch eine Ära zu Ende. Vor 70 Jahren hatte die Jennerbahn erstmals Skifahrer auf den Berg gebracht, seit den 1960er Jahren gab es den Pistenbetrieb.

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