Der Borkenkäfer mag Fichten, und davon gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald reichlich. Auch in diesem Frühjahr breitet sich das Tierchen in dem Gelände wieder aus. Mit einer neuen Podcast-Reihe will die Nationalparkverwaltung über den Borkenkäfer informieren. Die erste Folge ist unter anderem auf der Homepage des Nationalparks abrufbar.
Warum kann er sich plötzlich massenhaft vermehren? Wo, wie und warum wird im Nationalpark Bayerischer Wald Borkenkäfermanagement betrieben? Welche Baumarten wachsen nach einem Borkenkäferbefall nach? Warum ist Totholz so wichtig und welche Lebensräume entstehen? Das sind einige der Fragen, denen Fachleute in den Podcasts nachgehen.
Unter dem Titel «Wildnis schafft Wissen» gibt es schon seit Längerem eine Podcast-Reihe zum Bayerischen Wald. Ergänzt wird sie nun durch monatlich eine Spezialfolge zum Borkenkäfer. «Uns ist es ein großes Anliegen, transparent und umfassend über unsere Aktivitäten zu informieren», sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster.
Für die erste Folge spricht Mitarbeiterin Julia Reihofer mit Ingo Brauer, dem Leiter der Nationalparkdienststelle Scheuereck, und Martin Scholz, dem stellvertretenden Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement. Die beiden erklären, wie das Monitoring und die Suche nach vom Borkenkäfer befallenen Fichten in der Managementzone des Nationalparks funktionieren.
Die Managementzone ist der äußere Bereich des Nationalparks, in dem in die Natur eingegriffen werden darf, etwa um die Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen und ein Überspringen auf angrenzende Privatwälder zu verhindern. In der Kernzone des Nationalparks bleibt die Natur dagegen sich selbst überlassen, da darf der Borkenkäfer sein.
«Wir haben dieses Jahr extrem früh Buchdrucker-Schwärmflüge im inneren Bayerischen Wald beobachtet», berichtete Jörg Müller, der stellvertretende Nationalparkleiter. Das habe schon am 6. und 7. April begonnen. «So früh wie nie zuvor.» Die spätere Kältewelle habe die Entwicklungen der Käferpopulationen zwar gebremst, trotzdem seien mittlerweile schon 7200 der 10.500 erfassten Festmeter Borkenkäferholz in den Managementzonen des Nationalparks aufgearbeitet worden, hieß es.
Der Nationalpark Bayerischer Wald in Niederbayern wurde 1970 gegründet und ist der älteste in Deutschland. Er umfasst rund 25.000 Hektar Fläche und grenzt an den tschechischen Nationalpark Böhmerwald (Šumava). Jährlich kommen den Angaben nach rund 1,3 Millionen Besucherinnen und Besucher.
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