Die Risiken für die Belieferung der bayerischen Industrie mit den benötigten Rohstoffen ist nach Verbandsangaben gestiegen. Inzwischen werde die Versorgung mit 28 Rohstoffen als kritisch betrachtet, der Rohstoff-Risiko-Index habe dieses Jahr erstmals die 15-Punkte-Schwelle überstiegen, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw).
Viele Erzeugnisse der bayerischen Industrie enthielten Rohstoffe, die nur in wenigen Regionen der Welt vorkommen. Der Bezug von Selen, Zinn, Gallium, Tantal, Indium und Niob sowie der meisten anderen Rohstoffe, die für Zukunftstechnologien benötigt werden, sei gefährdet. Auch Seltene Erden wie Yttrium, Scandium und Neodym zählten zu den Rohstoffen mit hohem Risiko, sagt Brossardt. «Engpässe können ganze Wertschöpfungsketten lahmlegen.»
Notwendig sei deshalb Grundlagenforschung zu einem effizienten Rohstoffeinsatz, Ersatzmöglichkeiten und Recyclingkonzepten. Gleichzeitig müssten sich Deutschland und die EU für offene Rohstoffmärkte und gute Beziehungen zu rohstoffreichen Ländern einsetzen.
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