Der Brand im Tauerntunnel mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten wirkt laut Österreichs Autobahn-Chef noch ein Vierteljahrhundert später nach. «Die Katastrophe vor 25 Jahren ist auch heute unverändert Auftrag, bei der Sicherheit keine Kompromisse einzugehen», sagte Hartwig Hufnagl, Vorstand des staatlichen Autobahnbetreibers Asfinag, am Mittwoch bei einer Gedenkveranstaltung in Flachau.
Am 29. Mai 1999 raste der Fahrer eines Lastwagens vermutlich im Sekundenschlaf auf ein Stauende vor einer Tunnel-Baustelle. Mehrere Autos werden zermalmt, und 24.000 Spraylackdosen auf einem anderen Transporter begannen zu explodieren. Eine Feuerwalze rollte mit 1200 Grad durch die Betonröhre. Unter den zwölf Toten war eine fünfköpfige Familie aus Reutlingen in Baden-Württemberg.
An der Gedenkfeier in einer Kapelle nahe dem nördlichen Tunnelportal nahmen nach Angaben des Bundeslandes Salzburg auch einige der 67 Überlebenden teil. Seit der Katastrophe seien viele Abläufe im Bereich des Katastrophenschutzes und der Verkehrssicherheit hinterfragt und adaptiert worden, sagte Salzburgs Ministerpräsident Wilfried Haslauer. Die Asfinag hat seitdem knapp sechs Milliarden Euro in den Bau von zweiten Tunnelröhren sowie in Fluchtwege, Beleuchtung und Feuerwarnsysteme investiert. Ein weiterer Anstoß für die Sicherheits-Offensive war auch der Brand im Mont-Blanc-Tunnel im März 1999, bei dem 39 Menschen ums Leben gekommen waren.
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