Einen schlechten Schleichweg hat sich ein Lastwagenfahrer in Kinding im oberbayerischen Landkreis Eichstätt ausgesucht: Um eine Sperrung an einem Kreisverkehr zu umgehen, rumpelte der 62-Jährige am Samstag mit seinem tonnenschweren Gefährt über eine Fahrradbrücke, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Danach allerdings kam er nicht weiter: Er landete in einer Sackgasse.
Beim Befahren des Randstreifens versank das Kraftfahrzeug schließlich so tief im Schlamm, dass es in einer aufwendigen und zeitintensiven Bergung von einem Spezialfahrzeug herausgezogen werden musste. Dazu musste auch eine Leitplanke auf sechs Metern Länge abgebaut werden. Der Mann war mit seinem 7,5-Tonner zur Warenauslieferung für einen Postdienstleiter unterwegs.
«Er dachte, er kommt durch», erläuterte ein Polizeisprecher. Es hätte freilich eine offizielle Umleitung gegeben - das wäre «ein fünfminütiger Umweg» gewesen, sagte der Polizeisprecher. Nun aber brauchte der Fahrer neun Stunden: Morgens um 05.00 Uhr hatte er sich festgefahren, gegen 14.00 Uhr konnte er die Fahrt fortsetzen. Der Umweg über die Radlbrücke kostet ihn außerdem 100 Euro - etwa so hoch ist laut Polizei das Ordnungsgeld für das Befahren von Radwegen mit Kraftfahrzeugen.
Der frisch geteerte Radweg neben der Staatsstraße von Kinding Richtung Beilngries war gerade erst gebaut und vor wenigen Wochen eröffnet worden, wie die Polizei weiter mitteilte. Nun müsse ein Statiker die Brücke überprüfen.
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