Die Unwetter in der Nacht zu Dienstag haben in Bayern zu zahlreichen Problemen bei der Bahn und Behinderungen im Straßenverkehr geführt. Aktuell gebe es noch Einschränkungen an der Strecke Nürnberg-Bamberg, sagte eine Bahnsprecherin am Dienstagvormittag. Grund dafür sei eine beschädigte Oberleitung zwischen Fürth und Eltersdorf, die derzeit repariert werde. Im Fernverkehr sei der Abschnitt Nürnberg-Erfurt an der ICE-Strecke München-Berlin teilweise nur eingleisig befahrbar, teilt die Bahn auf ihrer Internetseite mit. Es komme zu Verspätungen von etwa 15 Minuten.
Ein Unwetter hatte den Fernverkehr der Bahn am Montagabend in Deutschland ausgebremst, Dächer abgedeckt und Autos sowie Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Mehrere Menschen wurden durch umgestürzte Bäume verletzt. Einzelne Bahnstrecken wurden zeitweise gesperrt und Züge umgeleitet, unter anderem zwischen Nürnberg und Erfurt. Von den Beeinträchtigungen betroffen waren neben Bayern auch Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
In Rügland bei Ansbach kam es zu einem schweren Unfall, nachdem eine Autofahrerin bei Graupelschauer auf einer Staatsstraße ins Schleudern gekommen war. Die 54-Jährige geriet nach Angaben der Polizei auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem Pickup. Ein dritter Autofahrer stieß seitlich mit den beiden Wagen zusammen. Der 47-jährige Fahrer des Pickup verletzte sich schwer, die 54 Jahre alte Autofahrerin erlitt laut Polizei lebensgefährliche Verletzungen.
Die Verkehrspolizei in Feucht (Landkreis Nürnberger Land) berichtete von zahlreichen unwetterbedingten Unfällen am Dienstagmorgen. Zwischen 06.15 Uhr und 08.40 Uhr sei es zu zwölf Verkehrsunfällen gekommen, bei drei davon habe es Verletzte gegeben. Auf der Autobahn 9 Richtung München zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg und der Anschlussstelle Fischbach sei ein Lkw liegengeblieben, andere Fahrzeuge seien auf ihn aufgefahren.
Außerdem habe Glätte auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Allersberg und Hilpoltstein (Landkreis Roth) für mehrere Unfälle gesorgt, teilte die Verkehrspolizei Feucht weiter mit. Den Angaben der Polizei zufolge musste die Fahrbahn Richtung München zeitweise voll gesperrt werden.
In den nächsten Tagen erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) weiterhin zahlreiche Schauer und Gewitter in Bayern. Im Laufe des Dienstags sei in vielen Teilen des Freistaats mit starken, oft stürmischen Böen zwischen 60 und 70 Kilometern pro Stunde zu rechnen, teilte der DWD in München mit. Bei Schauern und auf hohen Alpengipfeln könnten auch Sturmböen um 80 Kilometer pro Stunde auftreten.
In der Nacht zum Mittwoch erwartet der DWD in den Hochlagen der Alpen weiterhin stürmische Böen, im Flachland dagegen rasch nachlassender Wind. Vor allem in Nordfranken und der Oberpfalz werde es im Laufe des Dienstags immer wieder kurze Gewitter geben, teilten die Meteorologen mit. Auch für den Mittwoch und Donnerstag kündigt der DWD verbreitet Regenschauer, Gewitter und in Gebirgslagen Schnee an. Bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad werde vor allem im Süden Bayerns teils böiger Wind wehen.
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