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Betriebsgewinn der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken steigt auf 2,1 Mrd. Euro

Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern. / Foto: Tobias Hase/dpa
Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern. / Foto: Tobias Hase/dpa

Die Zinswende spielt den Banken in die Karten: «Geld hat wieder einen Preis», sagt der GVB-Präsident. Häuslebauer und Kapitalanleger denken um.

Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben ihren Betriebsgewinn im vergangenen Jahr von 1,8 Milliarden Euro auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert. Das sei vor allem «auf das nach wie vor stabile Kundengeschäft und eine weitere Verbesserung in der Kosteneffizienz zurückzuführen», teilte der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) am Donnerstag in München mit.

Die Kredite stiegen um 2,7 Prozent auf 140,5 Milliarden Euro. Bei kurz-, mittel- und langfristigen Ausleihungen sei ein Plus zu verzeichnen. Aber «die Banken spüren die Zurückhaltung bei Privathaushalten und Wirtschaft», der Markt wachse langsamer, sagte Verbandspräsident Gregor Scheller.

Die Kredite an Firmenkunden stiegen um 3,4 Prozent auf 75,3 Milliarden Euro, die Kredite an Privatkunden um 1,7 Prozent auf 61,3 Milliarden Euro. Das Geschäft mit Immobilienkrediten - ein wesentliches Geschäftsfeld der Volks- und Raiffeisenbanken - hat sich abgekühlt: Das private Wohnbaukreditgeschäft stieg nur um 1,6 Prozent auf ein Volumen von 56 Milliarden Euro.

Die Zinswende wirkt sich positiv auf das Ergebnis der Volks- und Raiffeisenbanken aus: Der Zinsüberschuss stieg um 14 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. «Nach der Negativzinsphase sind die Banken wieder in der betriebswirtschaftlichen Normalität angekommen. Geld hat wieder einen Preis», sagte Scheller.

Mit steigenden Zinsen hätten die Kunden ihr Geld von den Tagesgeldkonten kräftig in Termineinlagen umgeschichtet. Die Zinskosten stiegen von 288 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro. Die Kunden investierten auch deutlich mehr in Rentenpapiere und Rentenfonds, aber weniger in Aktien und Immobilienfonds als im Vorjahr.

Die Zahl der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken sank vergangenes Jahr durch Fusionen von 197 auf 184. «Die Erfüllung der Regulierungsanforderungen bindet immer mehr Fachkräfte in der Bank. Der Regulierungsdruck erhöht auch den Fusionsdruck», sagte der Verbandspräsident und forderte, Bürokratie abzubauen. Ein Negativbeispiel sei, dass Kunden jetzt jeder Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausdrücklich zustimmen müssen: Das belaste alle und leiste keinen Beitrag zum Verbraucherschutz.

Beim Ausblick für 2024 hielt sich Scheller bedeckt. Das Jahr sei von Unsicherheiten geprägt, die Zinspolitik der EZB nicht absehbar, konjunkturelle Risiken seien nicht auszuschließen.

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