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Bayern pocht auf mehr Bundesmittel für Games-Branche

Messebesucher testen auf der Gamescom ein Computerspiel. / Foto: Oliver Berg/dpa
Messebesucher testen auf der Gamescom ein Computerspiel. / Foto: Oliver Berg/dpa

In der Computerspiele-Branche spielen staatliche Fördermittel eine wichtige Rolle. Der Bund legte eine Extra-Förderspritze parat, nutzt sie bislang aber nicht. Das führt zu Unverständnis in München.

Zum Start der Spielemesse Gamescom hat Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) die Bundesregierung aufgefordert, die deutschen Computerspiele-Branche endlich stärker zu fördern. «Die angekündigten Gelder in Höhe von über 33 Millionen Euro [...] müssen sofort an die Branche ausgereicht werden», sagte der Politiker der dpa. Dabei bezieht er sich auf einen Förderposten, der bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth (Grüne), liegt und für 2024 33,3 Millionen Euro enthält.

Im vergangenen November hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags für diese Förderung gestimmt. Das war damals eine Überraschung, schließlich war die Gamesförderung bislang Sache des Bundeswirtschaftsministeriums, das separat zu den BKM-Mitteln 50 Millionen Euro Gamesförderung für 2024 vorgesehen hat. Branchenvertreter argumentieren, dass man doch lieber den Förderposten im Bundeswirtschaftsministerium aufgestockt hätte - dort säßen schließlich auch Leute, die sich damit auskennen würden.

Extra-Förderspritze lässt auf sich warten

Ein Dreivierteljahr nach dem Votum des Haushaltsausschusses ist die BKM-Gamesförderung noch immer nicht umgesetzt. Man stimme sich eng mit dem Bundeswirtschaftsministerium ab, sagt eine Sprecherin der Bundeskulturbeauftragten. «Die damit verbundenen Fragestellungen sind jedoch sehr komplex.» Daher sei es bislang nicht absehbar, wann die Einzelheiten für die kulturelle Gamesförderung bekanntgegeben werden können. 

Der bayerische Minister Mehring fordert eine schnellstmögliche Umsetzung und weist auf die angespannte Lage vieler deutscher Gamesstudios hin, denen die gesunkene Nachfrage und höhere Kosten zu schaffen machen. Einige haben schon dichtgemacht, etwa das Münchner Studio Mimimi. Andere sind kurz davor. 

Bayern unterstützt nach Angaben von Mehring die Bereiche Games, E-Sports und Erweiterte Realität (XR) mit knapp sieben Millionen Euro im Jahr. Die Bundesmittel wertet Mehring als wichtig, um weitere Firmen zu stützen. «Die Branche braucht endlich Planungssicherheit und echte Wertschätzung vonseiten des Bundes», sagt Mehring und kritisiert, dass die Bundesregierung «über Nacht 33 Millionen Euro kommentarlos aus dem Entwurf des Haushaltsplans für 2025 verschwunden sind».

Der Haushaltsausschuss des Bundestags stimmte im vergangenen November dafür, dass die neue BKM-Gamesförderung drei Jahre dauern und insgesamt 100 Millionen Euro umfassen soll. Mit Geld unterlegt wurde aber nur das Haushaltsjahr 2024. Im Haushaltsentwurf der Ampel-Koalition für 2025 ist die zweite 33,3 Millionen-Euro-Tranche nicht enthalten. Das wiederum ärgert den Landespolitiker. Mit so einem Hin und Her in der Förderpolitik zerstöre man Vertrauen in der Branche, moniert Mehring und fordert zudem steuerliche Entlastungen für Studios. 

Klar ist allerdings auch: Der Bundestagsausschuss könnte das Geld in seiner Haushaltssitzung im Herbst wieder reinbekommen in den Bundeshaushalt. 

Hunderttausende kommen zur Gamescom

Die Kölner Messe Gamescom dauert von Mittwoch bis Sonntag, sie ist das größte Branchenevent der Welt. Im vergangenen Jahr kamen 320.000 Besucherinnen und Besucher zu dem Event, sie sahen Shows und konnten neue Spiele ausprobieren. Dieses Jahr haben sich mehr als 1.400 Aussteller aus 64 Ländern angemeldet. Die Branche hat im Digitalzeitalter gute Perspektiven, da die technischen Möglichkeiten immer besser werden und die Nachfrage tendenziell steigt. Aktuell laufen die Geschäfte allerdings eher durchwachsen. 

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