Die BayernLB hat dank des Zinsanstiegs im vergangenen Jahr so viel Geld verdient wie noch nie. Der Vorsteuergewinn stieg um gut 28 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein um zehn Prozent höherer Nettogewinn von 1,1 Milliarden, wie Vorstandschef Stephan Winkelmeier und Finanzvorstand Markus Wiegelmann am Freitag in München berichteten. Den Großteil davon steuerte die Berliner Onlinebank DKB als wichtigste Tochtergesellschaft des Konzerns bei. Wiegelmann sprach von einem «sensationell guten Geschäftsjahr».
Wie andere Banken auch profitierte die BayernLB sehr stark von den Zinserhöhungen des vergangenen Jahres. Der Zinsüberschuss legte um 800 Millionen auf 2,9 Milliarden Euro zu, 1,9 Milliarden davon allein von der DKB. Da in Finanzbranche und Medien seit Jahren immer wieder über einen möglichen Verkauf der profitablen Tochter spekuliert wird, betonte Winkelmeier, dass die Chefetage der Landesbank keine derartigen Pläne verfolge: «Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ausrichtung des Konzerns in Frage zu stellen.»
Allerdings erhöhte die stark im Immobiliengeschäft engagierte BayernLB auch ihre Risikovorsorge für befürchtete oder bereits eingetretene Kreditausfälle um 180 Millionen Euro, nach den Worten der beiden Vorstände im Wesentlichen für Gewerbeimmobiliendarlehen und Projektentwicklungen in den USA.
Insgesamt hat die BayernLB Immobilienkredite in Höhe von 66 Milliarden Euro in den Büchern stehen - eine Summe, bei der auch Winkelmeier angesichts der Krise auf dem Gewerbeimmobilienmarkt einräumte: «Da ist der erste Eindruck, dass man erstmal zuckt.» Doch 40 der 66 Milliarden seien Wohnungskredite - «da gibt's keine Schwierigkeiten», sagte Winkelmeier. Von den übrigen 26 Milliarden Gewerbeimmobilienkrediten sei der größte Teil ebenfalls unproblematisch. «Die Bank steht grundsolide da», sagte der BayernLB-Chef.
Für dieses Jahr stellt der Vorstand ein etwas niedrigeres Vorsteuerergebnis von 1 bis 1,2 Milliarden Euro in Aussicht. «Wir sind unverändert sehr konservativ», sagte Winkelmeier.
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