Der Autobauer BMW hat einen Auftrag für Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro bei dem schwedischen Zulieferer Northvolt zurückgezogen. «Northvolt und die BMW Group haben gemeinsam beschlossen, die Aktivitäten von Northvolt auf das Ziel zu konzentrieren, Batteriezellen der nächsten Generation zu entwickeln», sagte ein BMW-Sprecher am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht des «Manager-Magazins».
Als Grund nannte das Magazin Probleme des 2016 gegründeten Zelllieferanten beim Hochlauf einer industriellen Serienproduktion. Northvolt liege zwei Jahre hinter dem Zeitplan und produziere zu viel Ausschuss.
BMW wollte sich zu den Gründen für die Auftragsstornierung nicht äußern. BMW sei «weiterhin stark daran interessiert, dass sich ein leistungsstarker Hersteller von zirkulären und nachhaltigen Batteriezellen in Europa etabliert», sagte der Sprecher.
Northvolt will ab 2026 Batteriezellen für Elektroautos in Schleswig-Holstein bauen. Beim Spatenstich für die «Gigafactory» bei Heide im März waren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) dabei.
BMW hatte die Northvolt-Zellen für seine aktuelle fünfte Batteriegeneration bestellt. Sie würden ab 2024 in der Northvolt-Fabrik im nordschwedischen Skellefteå gefertigt, mit Energie «zu 100 Prozent aus Wind- und Wasserkraft», wie beide Unternehmen bei Vertragsabschluss im Juli 2020 betont hatten. Jetzt soll vor allem der koreanische Zulieferer Samsung SDI die Lücke füllen. Die Batteriezellen der nächsten Generation, die BMW für seine E-Autos der «Neuen Klasse» braucht, sollen aber von Northvolt kommen.
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