Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust beträgt 134 Millionen Euro, nach einem Minus von 49 Millionen im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um 15 Prozent auf 578 Millionen Euro.
Der Verlust unterm Strich ergab sich durch hohe negative Sondereffekte - unter anderem dadurch, dass der Wert des vorhandenen Programmvermögens im vierten Quartal deutlich gemindert wurde. Außerdem wurde eine Rückstellung für Verträge über den Erwerb künftiger Programme von Hollywood-Studios gebildet. Den Aktionären will der Vorstand dennoch eine Dividende von 5 Cent je Anteil ausschütten.
Die Unsicherheit bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen und die damit verbundene Zurückhaltung der Werbeindustrie hätten vor allem das erste Halbjahr 2023 geprägt, erklärte ProSiebenSat.1. Im Schlussquartal seien die Umsätze gestiegen. Im Gesamtjahr sank der Konzernumsatz jedoch um 7 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro.
Neben rückläufigen TV-Werbeerlösen trugen auch der Verkauf des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios und der Umsatzrückgang bei den Datingplattformen der Parship-Gruppe dazu bei. Gewachsen seien die Umsätze im digitalen Werbegeschäft, das auch die Streaming-Plattform Joyn umfasst, und das Geschäft der Vergleichsplattform Verivox und der Online-Parfümerie Flaconi.
Die vor einem Jahr vorgestellte Strategie mit Joyn im Zentrum zahle sich nun aus. Das zeige die positive Entwicklung, vor allem im vierten Quartal, sagte Vorstandschef Bert Habets. Mit 6,3 Millionen monatlichen Nutzern im Schlussquartal habe Joyn einen Rekord markiert. Ziel sei es, die Nutzung mit zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr zu steigern. Dabei setzt ProSiebenSat.1 auf ein kostenfreies Angebot und mehr lokale und Live-Inhalte, zulasten von Filmen und Serien aus Hollywood.
Für das laufende Jahr erwartet er ein leichtes Umsatzwachstum und ein bereinigtes Ebitda auf gleichem Niveau wie im vergangenen Jahr.
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