Deutschlands Versicherer fürchten wegen Zigtausender in hochwassergefährdeten Gebieten errichteter Gebäude in Bayern in Zukunft immense Hochwasserschäden. In Bayern lägen 65.000 Adressen in Überschwemmungsgebieten und seien damit von Hochwasser bedroht, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft am Dienstag warnte. Das beinhaltet Wohnhäuser, Gewerbebauten, Bauernhöfe und sonstige landwirtschaftliche Gebäude ebenso wie öffentliche Gebäude.
Die Gefährdung fällt im Freistaat sehr unterschiedlich aus: Die am stärksten bedrohte Region ist der Landkreis Kitzingen, wo von knapp 33.000 Adressen 2800 in einer potenziellen Überschwemmungszone liegen. Das entspricht einem Anteil von knapp 9 Prozent. An zweiter Stelle folgt der Landkreis Deggendorf mit 3400 gefährdeten Adressen, ein Anteil von 8,2 Prozent. Rang drei in dieser Tabelle belegt der Landkreis Kronach mit 2000 Adressen und einer Quote von 6,1 Prozent.
Als hochwassergefährdet eingestuft hat der Verband Gebäude, die auf behördlicherseits als Überschwemmungsgebiet oder Gefahrenfläche eingestuftem Grund errichtet wurden. «Aufgrund des Klimawandels und damit häufiger auftretenden Wetterextremen sind Schäden in Milliardenhöhe vorprogrammiert», sagte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Der Verband beklagte, dass die Politik hauptsächlich über eine Pflichtversicherung diskutiere, bessere Vorbeugung in der Debatte aber kaum eine Rolle spiele. Der GDV forderte unter anderem ein Bauverbot in amtlich ausgewiesenen Gefahrengebieten.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten