Die Preise für Wohn-Immobilien in Bayern fallen langsamer. Der Branchenverband IDV Süd stellt in seinem Herbstbericht in den meisten Marktsegmenten schwächere Rückgänge fest als vor einem halben Jahr. Zwar gebe es Zeichen für eine Erholung des Marktes wie eine etwas zunehmende Nachfrage, die Konsolidierungsphase sei aber noch nicht abgeschlossen, sagte Experte Stephan Kippes. Noch immer seien die Käufer deutlich zurückhaltender als vor dem Zinsanstieg.
Bayernweit zeigen sich in fast allen Segmenten weitere, wenn auch geringere Rückgänge. So sanken die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand seit dem Frühjahr um 1,4 Prozent. Im Halbjahr davor war es noch um 1,9 Prozent nach unten gegangen. Freistehende Einfamilienhäuser verbilligten sich um 0,6 Prozent nach 2,5 Prozent im Frühjahr. Bei Reihenmittelhäusern im Bestand sanken die Preise sogar schneller. Hier ging es um 2,6 Prozent nach unten - nach 1,4 Prozent im Frühjahr.
Aktuell konzentriere sich die Nachfrage vor allem auf Bestandsobjekte, heißt es im Marktbericht. Bei Neubauprojekten würden potenzielle Käufer dagegen oft abgeschreckt, da das Preisniveau hier oft noch sehr hoch sei.
Insgesamt gebe es sehr große Unterschiede bei den Preisen. Einfache Objekte, die erhebliche energetische Sanierungsmaßnahmen erforderten, seien aus Sorge vor schwer kalkulierbaren Kosten wenig nachgefragt und könnten aktuell nur mit deutlichen Preisabschlägen verkauft werden. Gute Objekte seien dagegen preislich stabil oder hätten sogar leicht steigende Preise. Insbesondere für Käufer, die über Eigenkapital verfügten, gebe es derzeit «viele Verhandlungsspielräume, um geeignete Immobilien zu einem etwas günstigeren Preis zu erwerben», sagt Kippes.
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