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Siemens steigert Gewinn trotz Schwäche bei Automatisierung

Siemens-Chef Roland Busch: Der Konzern hat wieder mehr Gewinn gemacht, doch nicht überall läuft es bestens. / Foto: Michael Matthey/dpa
Siemens-Chef Roland Busch: Der Konzern hat wieder mehr Gewinn gemacht, doch nicht überall läuft es bestens. / Foto: Michael Matthey/dpa

Siemens hat im abgelaufenen Quartal deutlich besser verdient als vor einem Jahr - allerdings leidet ein Filetstück des Konzerns weiter unter schwacher Nachfrage.

Die Gewinne bei Siemens sprudeln trotz eines Durchhängers im wichtigen Automatisierungsgeschäft wieder kräftiger. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres verdiente der Münchner Konzern unter dem Strich gut 2,1 Milliarden Euro, wie er mitteilte. Das waren 48 Prozent mehr als im von einem Sondereffekt belasteten Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz legte zu - mit vier Prozent auf 18,9 Milliarden Euro jedoch deutlich langsamer. 

Siemens-Chef Roland Busch sprach von «gesundem Wachstum» trotz schwieriger Wirtschaftslage. «Wir profitierten weiterhin von der anhaltend hohen Nachfrage bei der Elektrifizierung» betonte er. «Ein weiterer Wachstumstreiber war unser besonders starkes industrielles Softwaregeschäft, das einige größere Lizenzverträge gewinnen konnte. Das industrielle Automatisierungsgeschäft bleibt allerdings weiterhin herausfordernd.»

Schwache Nachfrage beim Musterschüler

Diese Lizenzverträge - laut Finanzchef Ralf P. Thomas waren es sieben mit zwei- oder dreistelligen Millionenbeträgen - retteten die Bilanz des Segments Digital Industries (DI). In normalen Zeiten ist es meist der Musterschüler im Siemens-Konzern. Doch aktuell leidet das dort ebenfalls angesiedelte Automatisierungsgeschäft unter schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung seiner Kapazitäten. Sein Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel ab. Hier macht sich unter anderem bemerkbar, dass die Geschäfte auch bei den Kunden zäher laufen und beispielsweise in China noch hohe Lagerbestände abgebaut werden. 

Schnell ändern wird sich das nicht: Auch im laufenden und dem nächsten Quartal sei der Ausblick für die Automatisierung schwach, sagte Busch. Im übernächsten Quartal - also April bis Juni 2025 - müsse man sehen, danach werde es wieder aufwärtsgehen. 

Keine Auskunft zu Kurzarbeit

Als Reaktion auf die Schwäche in der Automatisierung nutze man «alle Flexibilitätsprogramme», sagte Finanzchef Thomas. Man wolle so gut wie möglich durch diese Herausforderungen kommen, ohne die eigenen Perspektiven - unter anderem für einen künftigen Aufschwung - zu gefährden. Dazu, ob auch Kurzarbeit eingesetzt wird, äußerte er sich nicht konkret.

Dem Chef von Digital Industries, Cedrik Neike, scheint diese aktuelle Schwäche aber nicht zu schaden. Am Vorabend der Zahlenveröffentlichung gab Siemens bekannt, dass sein Vertrag bis ins Jahr 2030 verlängert wurde. Neike gilt auf lange Sicht als potenzieller Nachfolger des amtierenden Konzernchefs Busch.

Prognose bestätigt - teils am unteren Rand

Das andere große Segment Smart Infrastructure (SI) legte auf breiter Basis zu, insbesondere in den USA liefen die Geschäfte hier gut. SI habe einen «super, super Lauf», betonte Thomas, der sich besonders über die erneut verbesserte Marge freute. Unter anderem boomt hier das Geschäft mit Rechenzentren. Auch die deutlich kleinere Bahn-Sparte Mobility lief solide.

Die Prognose für sein noch bis Ende September laufendes Geschäftsjahr hat Siemens angesichts der aktuellen Entwicklung bestätigt. Die Zweiteilung des Geschäfts zwischen dem gut laufenden Segment Smart Infrastructure und der schwächelnden Digital Industries zeigt sich allerdings auch hier: Während die Marge bei DI am unteren Rand der bisher angegebenen Spanne erwartet wird, soll sie bei SI am oberen Rand liegen. 

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